Schullehrer und ihre Besoldung

 

Den ersten Schulunterricht in Speicher erteilte der Pfarrer und als Aushilfe auch dessen Magd.

Gewählte Schulmeister in Speicher :

 

a.

Die Lehrer im Dorf vor 1802

1.

Matthias Rechsteiner, „Gern – Michlen“  Sohn, 1700 , war der erste ausgebildete Lehrer

2.

Jakob Altherr, 1703

3.

Johannes Rüsch auf Vögelinsegg, 1733-1754

4.

Johannes Keller im Bendlehn, 1754-1758

5.

Gabriel Rüsch, Neffe des Johannes Rüsch, 1758-1763

6.

Johannes Rüsch auf Vögelinsegg, 1763-1770

7.

Adrian Krüsi, 1770-1787

8.

Konrad Sonderegger, 1787-1790

9.

Adrian Krüsi, 1790-1791

10.

Johannes Ulrich Rüsch, 1791-1802

 

b.

Die Lehrer im Dorf von 1802 bis 1807

Oberschule:

1.

Der obige Johannes Ulrich Rüsch , 1802-1807

2.

Konrad Sonderegger, 1807-1828

3.

Johann Ulrich Sonderegger, Sohn, 1828-1842

4.

Johannes Koller von Teufen, seit 1842

 

Unterschule:

1.

Der obige Konrad Sonderegger, 1802-1807

2.

Jakob Iller, 1807-1817

3.

Johannes Tanner, 1817-1835

4.

Johann Jakob Bärlocher, 1836-1836

5.

Johann Ulrich Eisenhut, seit 1846

 

c.

Die Lehrer in der Schwende

1.

Andreas Bänziger, Schreiner, 1709-1725

2.

Bartholome Bänziger, dessen Sohn, 1725-1744

3.

Michael Bänziger, später auch Vorsinger, 1744-1762

4.

Gabriel Krüsi, 1762-1795

5.

Johann Ulrich Krüsi, 1795-1818

6.

Johannes Schefer, 1818-1828

7.

Johannes Waldburger, 1828-1848

8.

Bartholome Tanner, seit 1848

 

c.

Die Lehrer in Erlen

1.

Jakob Schmiedle, 1828, starb noch im gleichen Jahr

2.

Johannes Schefer, 1828-1845

3.

Johann Jakob Sturzenegger, seit 1845

 

Besoldung des Lehrers

Der Lehrer bezog anfangs den Schullohn von den Schülern. Da die Regierung damals für arme Kinder 3 Kreuzer in der Woche bezahlte, kann angenommen werden, dass dies wahrscheinlich auch der Schullohn eines Kindes war.

Nach der Gründung der sogenannten Freischule erhielt der Lehrer im Dorf bis 1790 wöchentlich nur 24 Batzen, was im Jahr 1772 für die 48 Wochen Schulunterricht 76 Gulden 48 Kreuzer ergab. Zudem erhielt er als Gratifikation für die Gesangübungen ein jährliches Trinkgeld von 3 Gulden 36 Kreuzer. 1791 bezog der Lehrer bereits 2 Gulden 30 Kreuzer Wochenlohn, dies ergab für 50 Wochen Schulunterricht ein Einkommen von 125 Gulden. Das Trinkgeld war auf 4 Gulden gestiegen. Bei der 1794 erfolgten neuen Lehrerwahl wurde die Besoldung auf 3 Gulden pro Woche und 4 Gulden Trinkgeld angehoben.

Als Lehrer Sonderegger im Jahr 1802 an die zweite Dorfschule berufen wurde, versprach man ihm 5 Gulden pro Woche. Die Wahl war an die Bedingung geknüpft, dass er von 9 - 11 Uhr und 13 - 15 Uhr die Anfangsschüler und von 11 - 12 Uhr und 16 - 17 Uhr die Rechnungsschüler unterrichten würde. 1806 erhöhte sich seine Besoldung auf 6 Gulden, dafür musste er aber zusätzlich jeden Morgen von 7 - 8 Uhr Morgenschule halten. Diese Besoldung behielt er auch, als er 1807 anstelle des zum Hauptmann gewählten Schulmeisters Rüsch die Oberlehrerstelle übernahm. Als Sonderegger 1830 starb, bezahlte man seinem Nachfolger bis 1834 5 Gulden, danach 6 Gulden.

1803 bezog der Lehrer an der ersten Schule, Johann Ulrich Rüsch, ein Salär 4 Gulden 45 Kreuzer, worin aber auch der Hauszins enthalten war. Der 1807 an die Stelle des zum Oberlehrer aufgestiegenen K. Sonderegger gewählte Jakob Iller erhielt einen Wochenlohn von 4 Gulden.

Der Lehrer in der Schwende erhielt anfänglich nur 1 Gulden aus der Schulkasse. Später wurde dieser Betrag auf  1 Gulden 15 Kreuzer erhöht, was im Jahr 1764 für 48 Wochen Schuldienst einen Lohn von 60 Gulden ergab. Das Trinkgeld schwankte zwischen 1 - 8 Gulden. 1790 wurde die Besoldung auf 1 Gulden 30 Kreuzer, 1798 auf 2 Gulden, 1805 auf 2 Gulden 30 Kreuzer und 1818 auf 3 Gulden erhöht, wobei noch etwas Trinkgeld dazu kam. Die Schulzeit variierte von 1794 - 1798 zwischen 48 und 50 Wochen und wurde dann auf das ganze Jahr ausgedehnt.

Mit der Errichtung der vierten Schule war auch das Gehalt des Lehrers in der Schwende demjenigen des Unterlehrers im Dorf und des Lehrers in der Erlen angepasst worden. Bis zum Jahr 1835 betrug das Gehalt 4 Gulden und stieg dann bis ins Jahr 1849 auf 6 Gulden. Somit verdienten alle vier Lehrer gleichviel. Zum Lohn erhielten die Lehrer seit 1847 noch zusätzliche 11 Gulden für ihren Holzbedarf. Diese Verbesserungen in den Lehrergehältern liefern einen deutlichen Beweis dafür, dass man auch in Speicher immer mehr den Wert guter Schulen schätzt.