Feuersbrünste |
Neben den durch Blitzschläge ausgelösten Bränden,
entstanden aus verschiedenen Gründen Feuersbrünste, oder es drohten solche
auszubrechen. Gott sei Dank wurden wir in Speicher von allzugrossen Unglücken
dieser Art verschont. Die erwähnenswerten Brände sind: |
1616 |
Das Haus des Sebastian Altherr an der Kohlhalde soll während seiner Regierungszeit als Landvogt im Rheintal abgebrannt sein. An dessen Stelle soll ein Haus vom Kirchenplatz (vermutlich Wälti Rechsteiner’s) versetzt worden sein. |
1661 |
erliess die
Kirchhöre dem Küfer Hans Kellenberger wegen eines erlittenen Brandschadens
die Steuern von 16 Gulden. |
1718 |
verbrannte an
der Halde ein kleines Häuschen. An dessen Stelle wurde danach wieder ein
neues aufgebaut. |
1750 |
Am 26. März brannten Haus und Stall
von Alt- Hauptmann Ulrich Schläpfer an der Kohlhalde nieder. Der Schaden an Waren
und Mobiliar wurde auf etliche tausend Gulden geschätzt. |
1764 |
brach in Ulrich Illers Haus im
Töbeli ein Feuer aus. |
1766 |
entstand in der alten Krone ein
Brandschaden. |
1771 |
brannte es am 17. April in der Schmiede im Moos. |
1781 |
brach auch im Waschhaus auf der
Röhrenbrugg Feuer aus. Weil dies an allen 4 Orten am Tag geschah, gelang es
der schnell herbeigeeilten Feuerwehr, die Brände schnell zu löschen. |
1789 |
brannte das kleine Häuschen von Johannes
Rüsch im Bendlehn nieder. Der Eigentümer erlitt dabei einen Schaden von etwa
300 Gulden. Die Sammlung unter den Kirchtüren in Speicher brachte 44 Gulden
ein. |
1793 |
Im Christmonat brach im Sägli bei
heftigem Südwestwind Feuer aus. Die Flammen ergriffen zwei Häuser, eine
Scheune und eine sich auf Trogener Gemeindegebiet befindende Sägerei. Vier
dort wohnhafte Männer namens Zürcher und Oertli aus Teufen, erlitten einen
Schaden von 3191 Gulden. Eine im ganzen Land eingezogene Liebessteuer, brachte
1478 Gulden 30 Kreuzer ein und ersetzte so wenigstens teilweise ihren
Verlust. Nicht abschätzbar war der Verlust von 2 Menschenleben. Während
Johannes Schittli auf der Flucht von den Flammen verzehrt wurde, fand
Elisabeth Locher in ihrem Bett den Flammentod. |
1802 |
Am 17. Januar ging um 22 Uhr Haus
und Stall von Jakob Graf aus Rehetobel (Hennenbeibes) an der unteren Halde in
Feuer auf. Eine Kuh und eine Ziege kamen dabei ums Leben. Das Unglück soll
durch einen Gluthaufen verursacht worden sein, den der Eigentümer wegen
grosser Kälte in den Stall gebracht hatte. Eine Kuh muss den Haufen
umgestossen und damit den Brand ausgelöst haben. |
1822 |
Bei einem Brand im Pfarrhaus rief
der Feuerlärm die Leute aus der Kirche. Der Brand konnte aber durch die Mithilfe
der Nachbarn gelöscht werden. |
1841 |
In der Nacht vom 21. zum 22. Okt.
brannte um 22 Uhr in Rütenen ein Teil der Brennerei von Bartholome Tanner ab.
Der Leistungsfähigkeit der Schenk’schen Saugspritzen aus Trogen und Speicher
verdankte man die Rettung des Erdgeschosses, der angebauten Remise, der
meisten Waren und eines Teils des Gasapparates. Besonders erwähnenswert ist
die Pflichttreue des Brenners U. Engeli, welcher sich die Rettung der
vorhandenen Waren zur Aufgabe machte. Er war dabei so pflichtbewusst, dass er
im letzten Moment noch durch ein oberes Fenster entfliehen konnte. Die
Rettung seines eigenen Hausrates war ihm dabei nicht mehr möglich. Eine
bedeutende Menge fertig gebrannter Waren war glücklicherweise noch am
gleichen Nachmittag den Eigentümern ausgeliefert worden. |
1847 |
Am 16. Februar ertönten gegen 11
Uhr abermals die Sturmglocken. Im Haus von J. J. Kast an der Kohlhalde war
bei heftigem Wind in einem Holzbehälter der Mietsleute Feuer ausgebrochen.
Die Bewohner hatten darin Asche aus dem Ofen aufbewahrt. Im Innern der Asche
musste es noch geglüht haben, worauf der Wind das Feuer entfachen konnte. Der
Brand wurde glücklicherweise bald gelöscht, so dass das Haus keinen
bedeutenden Schaden nahm. |
1847 |
brach in der Schmiede in der
Schwende Feuer aus, konnte aber durch den Hausbesitzer selbst gelöscht
werden. Im
gleichen Jahr brannte das Wohnhaus des J. B. Fässler in der Oberschwende ganz
nieder. |
Bisher hat uns Gott, unser grosser Vater,
vor grossen Unglücksfällen bewahrt. Unter seinem Schutz wollen wir uns
weiterhin begeben, weil wir wissen „dass, wenn er nicht die Stadt behütet,
der Wächter umsonst ist“. Wir werden deshalb auch in Zukunft die nötige
Sorgfalt ausüben und ihm voll Vertrauen unseren Ort empfehlen. Nun legen wir
Gott die Führung des Schicksals unserer Gemeinde und jedes einzelnen
Bewohners vertrauensvoll in den Schoss, denn |
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„Bisher hat uns der Herr geholfen Er wird uns auch ferner helfen“ |