Anbau der Gemeinde

 

Wer sich als erster in dieser Gegend niedergelassen und seine Behausung errichtet hat und wie oft die Sonne aufgegangen ist, seitdem Häuser von unseren Höhen auf die Gestade des Bodensees hinunterschauen, wissen wir nicht. Wahrscheinlich aber waren der Hof, Vögelinsegg, Hohrüti, Schwende und Bendlehn schon sehr früh bevölkert, weil diese Weiler schon in Urkunden aus dem 14. Jahrhundert erwähnt sind. Eine Urkunde aus dem Jahr 1309 spricht für das hohe Alter der Rhode Speicher und das Ansehen einzelner Bewohner:

Wyr von Gottes Gnaden Abt Heinrich ze Sant Gallen, töndend allen den die diesen Brief sehend oder immer hörend lesen, das wyr habend angesehen den getrüwen biderben Dienst, die uns und unserm Gotteshus die erbern Lüte, Rüdolf, Chonrat und Herman von dem Spycher dick hand getan, und noch mögend tun, Und dannen so erlobend wir denselben Rudolphen, Chunraten und Herman, das sy sygent mit Hus und mit Wonunge in der statt zu Sant Gallen“

 

Zu Pfarrer Ahorns Zeiten, von 1623 – 1626, waren bereits mehrere Weiler bebaut. Er schrieb:

„Die Häuser dieser Kirchhöre sind hin und wieder an unterschiedlichen Orten gebaut. So im Hof  bei der Kirche, zu Bendlehn, an der Kohlhalden, auf dem Reuscher und Ebni. Auf Vögelis Eck, auf der Hochrüti, zu Schwende und in der Au“.

 

Beim ersten Kirchenbau muss aber die Zahl der Gebäude noch klein gewesen sein. Speicher hatte bei der Landteilung, also kurz vor Pfarrer Ahorns Zeit etwa 800 Einwohner, darunter 207 Männer. Das Bendlehn wurde nicht mitgezählt, weil es damals noch zu Trogen gehörte. Nachdem das Bendlehn zu Speicher wechselte, genossen im Jahre 1625 nur etwa 234 Personen das heilige Abendmahl.

Um ein, wenn auch nicht vollständiges, aber doch annäherndes Bild von dem allmählichen Anbau der Gemeinde geben zu können, sind aus dem Häuserverzeichnis von Hauptmann Tanner die Jahrzahl der Errichtung der Gebäude aufgeführt, so weit er sie bis jetzt ermitteln konnte. In der folgenden Tabelle ist ersichtlich, wie viele Häuser jeder Weiler jetzt besitzt und wie viele in einem gewissen Zeitabschnitt gebaut wurden. Eine zweite Tabelle soll mehr das Geschichtliche der einzelnen Häuser darlegen. Wo geschichtliche Notizen hilfreich sind, wurden sie beigefügt.

                                                                                               

Weiler

Häuserzahl

Vor 1614

Seit 1614

Unbestimmbar 

Unbekannt

Bei der Kirche

13

6

7

 

 

Röhrenbrugg

9

2

6

 

1

Herbrig

1

 

1

 

 

Megglen

1

 

1

 

 

Moos

8

 

7

1 um 16..

 

Zaun

2

 

2

 

 

Oberdorf

8

 

7

 

1

Rüschen (Rüscher)

6

1

5

 

 

Hinterdorf

13

1

11

1 um 17..

 

Brand

11

 

11

 

 

Kalabinth (Kalenbinth)

3

 

3

 

 

Unterdorf

6

1

5

 

 

Kaufhaus

2

 

2

 

 

Sternen und Meggeli

2

 

2

 

 

Schupfe

12

 

12

 

 

Brugg

5

 

5

 

 

Töbeli

8

 

4

 

4

Buchen

3

 

3

 

 

Wies

4

 

4

 

 

Stoss

3

 

3

 

 

Oberwilen (Oberweilen)

7

1

5

1 um 17..

 

Sonder

1

 

 

 

 

Reutenen

4

 

4

 

 

Steinegg

7

 

3

3 um 17..

1

Ebne

6

1

 

 

4

Horst

2

 

1

 

1

Hörle

1

1

 

 

 

Birt

2

 

1

 

1

Vögelinsegg

7

1

3

 

3

Hinter Vögelinsegg

1

 

 

 

 

Hinterwies (Hinter der Wies)

12

 

12

 

 

Hohrüti (Hochrüte)

13

2

3

1 um 17..

7

Holderschwende

7

 

 

1 um 16..

3

Kohlhalden

27

1

21

 

5

Halden

4

 

2

 

2

Mühle

3

 

3

 

 

Flecken

11

1

7

1 um 16..

2

Gern

11

 

7

1 um 17..

3

Erlen

4

 

4

 

 

Bruggmoos

12

 

9

 

3

Bendlehn

33

 

17

 

16

Weite

2

 

 

 

2

Haslen

1

 

 

 

1

Eggli

1

 

 

 

1

Eggtöbeli

1

 

1

 

 

Blatten

15

 

4

1 um 17..

10

Röhrersbühl (Rührersbühel)

3

 

1

 

2

Lender

5

 

3

1 um 17..

1

Sägli

5

 

2

1 um 18..

2

Unterbach

10

 

3

4 um 17..

3

Neppenegg

6

1

2

2 um 17..

1

Sonnhalden

1

 

1

 

 

Egg

1

 

1

 

 

Almenweg

9

 

5

1 um 17..

3

Sitz und Buchschwende

3

 

2

 

1

Schwende

80

 

27

2 um 16..

51

Total

438

17

247

27

137

 

Anmerkungen zur obenstehenden Tabelle:

Hof:

Der Weiler bei der Kirche hiess früher „im Hof“ und muss sehr alt sein. Im Jahr 1380 löste Abt Kuno von den Gebrüdern Laurenz und Arnold von St. Gallen die Burg Falkenstein wieder an das Stift aus. Abt Georg hatte auch andere Orte an den an den Vater der Brüder versetzt, dabei war auch „spycher“. Der Zins dafür betrug 6 Pfennig.

Sonder:

Dieser Namen mag vielleicht von Sonderleuten herrühren, welche die Besitzer solcher Güter waren.

Ebne:

Schon im Jahre 1620 wurde ein Fahrwegbrief vom Moos nach der Ebne und im Jahr 1648 ein Wasserrechtsbrief zwischen den zwei Schwägern Jag Niederer und Hans Hochrütener errichtet.

Vögelinsegg:

Wurde früher nach Fügli aus St. Gallen, dem dieser sehr alte Weiler gehörte, Füglisegg genannt. Wahrscheinlich belegte das Kloster mit dessen Namen in seinen Rechtsansprüchen an die Appenzeller im Jahr 1419 die ganze Speicherrhode.

Nach einem Rodel der Einkünfte des Klosters vom Jahr 1360 hatte Vögelinsegg folgendes an das Kloster zu entrichten:

Während 7 Frühlingswochen 6 Käse und während 5 Herbstwochen 6 Käse sowie 80 Alpkäse in vier Lieferungen.

Für Wein und Fleisch 5 Schillinge. 

Auf das Georgifest 60 Eier und 2 Käse.

An Weihnachten und Ostern je eine Milchlieferung von einem halben Sextarius (1/12) und 15 Eier.

An Petrifest Ziger.

Auf Maria Himmelfahrt Fische oder Käse.

Hinterwies:

Nach einer unverbürgten Sage soll ein dortiger Bauer in Pestzeiten dem Kloster sein Gut geschenkt haben, mit der Auflage, dass er vom Kloster lebenslänglich versorgt werde. Er starb aber an dem Tag, als er seine neue Wohnung bezog.

Hohrüti:

Hochrüte hat seinen Namen, wie alle Rüte oder Reute und Schwende von ausreuten, oder roden von Holz. Es musste nach dem bekannten Rodel seine Abgaben direkt dem Dekan und nicht dem Sachwalter zu entrichten: 10 Sol. , an Osten 30 Eier, an Pfingsten Käse und neues Schmalz (Butter). Durch diesen Weiler führte in uralten Zeiten auch die Strasse vom Kurzenberg nach Teufen.

Holderschwende:

Hier musste schön früh gebaut worden sein, denn Holderschwende kommt schon in Urkunden aus dem 14. Jahrhundert vor. Ein Teil der Bewohner von Speicher wollte seine Kirche hier erbauen.

Kohlhalden:

Schon zu Pfarrer Anhorns Zeiten, also um das Jahr 1625, war Kohlhalden ein bedeutender Weiler. Früher soll dort Kohle gebrannt worden sein, deshalb der Name dieses Weilers.

Mühle:

Schon 1677 war hier eine Säge und Bläue.

Gern:

Im Jahr 1580 gab  es wegen eines Wasserrechtes in Gern eine Abmachung zwischen Jagli Ramsperger und Uli Tanner.

Bendlehn:

Pennlehn oder früher sogar Penoilen genannt, kommt mit Schwende und Vögelinsegg schon in einer Urkunde von 1337 oder 1352 vor, worin das konstanzische Offizial denen im Trogener-, Teufener- und Wittenbacheramt befiehlt, Beiträge zur Herstellung des Kirchenhofes von St. Laurenzen zu liefern.

In einem vorhandenen Rodel sind folgende Abgaben erwähnt:

Während 7 Frühlingswochen 7 Käse, während 5 Herbstwochen 5 Käse, 80 Alpkäse in 4 Lieferungen.

Wein und Fleisch 10 Sol., weniger 4 Pfennige.

Drei Milchlieferungen, zu je einem Sextarius und Eier.

Am Petrifest Ziger von der sogenannten Gartenalp.

Am Georgi - Fest 2 Käse und 30 Eier.

1601 wurde ein Übereinkommen getroffen, welches mit Brief und Siegel beurkundet ist und von der ganzen Gemeinde Bendlehn anerkannt war. Jedes Haus oder Gut musste seinen erhaltenen Teil Holz oder Waldung behalten und durfte nichts davon verkaufen. Im Fall, dass dies geschah oder ausser Landes vererbt wurde, sollten die Bendlehner dieses nach dem Wert schätzen und bezahlen. Dieses Übereinkommen wurde aber in der Folge nicht eingehalten.

Zu jener Zeit und auch im Jahre 1603 gehörte Bendlehn noch zu Trogen. Wann es sich von dieser Gemeinde trennte und Speicher anschloss, ist ungewiss. In den Vogtrechnungen von Speicher kommt Bendlehn 1607 zum ersten Mal vor:

„In diesem Rodel ist die Vogtrechnung von denen zu Speicher und Bendlehn enthalten. Diese wurde gehalten  von den ehrsamen Hauptleuten und Räten daselbst am 7. Tag des Wolfmonats im Jahre 1607“.

(Von 1605 an kommt auch ein Vogtkind mit Namen „Blatten Anna“ vor).

Neppenegg:

Früher hiess es hier Mettmanegg (Mettenunegge) und hatte an das Stift folgendes zu bezahlen:

Vom ersten Sonntag nach dem Georgifest bis zum Fest des heiligen Gallus jede Woche 6 Käse.

Drei Milchlieferungen, je einen Sextarius, ohne Eier.

Für Wein und Fleisch 5 Sol.

Schwende:

Wir fassen alle Weiler dieses Bezirks zusammen, weil von zu vielen Häusern kein Baujahr zu erfahren war. Gewiss ist aber, dass Schwende schon früh bevölkert war. Sollte die in der Urkunde vom Jahr 1360 vorkommende „Swende“ nicht die Schwende in Innerrhoden sein, so wird es wohl, was eher wahrscheinlich ist, unsere Schwende sein. Sie hätte demnach folgendes entrichten müssen:

Während 6 Frühlingswochen 6 Käse und während 5 Herbstwochen 6 Käse und 70 Alpkäse in 4 Lieferungen.

Für Fleisch und Wein 8 Sol.

Unsere Schwende kommt mit der Au und mehreren umliegenden Höfen schon in einem Verzeichnis der Kirchgenossen von St. Laurenzen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts vor. Weitere Erwähnung finden wir in einer Urkunde vom Jahr 1419.

Die 79 Häuser des Bezirkes verteilen sich auf die einzelnen Weiler:

Reute 5, Oberschwende 14, hinter dem Ack 8, Tiefschwende 4, das obere Löchlein 1, oberer Einfang 5, unterer Einfang 4, Tobel 6, Sumpf 4, Städeli 5, Wiesbühl 4, Unterwilen 10, Au 10.

 

Bau der einzelnen Gebäude:

Die Kirche, erster Bau 1614, erweitert 1723, Neubau 1808-1810 durch Konrad Langenegger, Gais

                                                                             

Weiler

Nr.

Jahrgang

Bemerkungen

Bei der Kirche

1

1830

An dessen Stelle stand ein Haus mit der Jahrzahl 1686, das zu verschiedenen Zeiten vergrössert wurde. Von ca.1790 an bis 1808 war hier die Wirtschaft „zum Hirschen“.

Die Gemeinde kaufte das Haus beim dritten Kirchenbau und bestimmte es zum Schulhaus. Da man an seiner Stelle das neue Pfarrhaus bauen wollte, verkaufte die Gemeinde das Haus im Jahr 1829 zum „Wegnehmen“. Der Käufer traf Anstalten, es auf Walzen neben den „Ochsen“ zu verschieben. Ein Teil des zu diesem Zwecke unterlegten Gebälks brach zusammen und das Haus senkte sich unter furchtbarem Krachen. Der Boden zitterte und Staubwolken stiegen gegen die Kirche empor. Zum Glück geschah dies zur Mittagszeit. Eine Viertelstunde früher waren noch Zimmerleute im Haus und nicht  viel später hätten Schulkinder in dessen Nähe gespielt.

Meister Höhener’s Bruder, welcher die Verschiebung leitete, erschrak und grämte sich fast zu Tode. Als das Haus schlussendlich abgebrochen werden musste, wurde sein Schwager von einem herabstürzenden Brett bewusstlos geschlagen.

Neben dem Schulhaus, aber nach  Osten schauend, stand das alte Pfarrhaus von 1614, welches von 1830 – 1844 als Schulhaus diente. Von der Erbauung desselben erzählt uns Pfarrer Anhorn in seiner Appenzeller Chronik :“ Nachdem nun der Bau der Kirche zu Speicher glücklich vollendet war und noch viele Steine, Sand, Kalk und Holz übriggeblieben waren, haben die Kirchengenossen im gleichen Jahr ein vier Etagen hohes, schönes Pfarrhaus mit hellen Stuben, Keller und Kammern gebaut. Dieses steht schön artig gegen die Sonne, dass diese zur Zeit des Zwilling, wenn der Tag am längsten ist, das Haus von allen Seiten umscheint“. Ein Beweis, dass die Alten mit mehr Überlegung bauten, als wir ihnen gewöhnlich zutrauen.1844/45 wurde dieses Haus abgebrochen, weil es direkt vor dem neuen Schulhaus stand und weil es überflüssig geworden war. Ein Teil davon wurde im Brand, der andere Teil unter dem Tannebaum, auf St. Gallischem Gebiet, wieder aufgebaut.

 

2

1843/44

 

 

3

1789

 

 

4

1785

 

 

5

1784/85

 

 

6

vor 1614

1662 wurde dem Besitzer dieses Hauses das Wirten erlaubt. Es war das Wirtshaus „zum Rössle“ mit Metzgerei.

 

7

1734

 

 

8

vor 1614

 

 

9

1760

 

 

10

vor 1614

 

 

11

1796

 

 

12

1760

 

 

13

1706

 

Röhrenbrugg

14

vor 1614

Dieses Haus bildet mit Nr. 15 ein Doppelhaus, welches früher ein Querdach hatte. In den Jahren um 1740 wurde es erhöht und bedeutend verändert.

 

15

vor 1614

 

 

16

15..

Dieses Haus wurde 1720 hierher versetzt.

 

17

1807

Hier stand ein Haus mit der Jahrzahl 1686, welches früher auf Wissegg war und das 1806 nochmals nach der Brugg Nr.89 versetzt wurde.

 

18

1807

 

 

19

1696

1756 und 1771 erhielt dieses Haus bedeutende Anbauten.

 

20

1755

 

 

21

1756/57

 

 

22

1782

 

Herbrig

23

1770/71

An dieser Stelle stand früher ein Stall, welcher aber ins Meggeli versetzt wurde. 1845/46 wurde das Haus komplett umgestaltet (oberes Kaufhaus)

 

24

1706

Dieses Haus war an das Haus Nr. 24 angebaut, wurde aber 1846 abgetragen und ins Gfeld in Trogen versetzt. An seiner Stelle stand früher das älteste Wirtshaus der Gemeinde (um 1570 hatte Speicher 1 Wirtshaus). 1654 wurde es nach dem Moos verschoben. An dessen Stelle wurde im gleichen Jahr ein anderes gebaut, welches 1705 wiederum neben das untere Kaufhaus verschoben wurde und nun „der alte Herbrig“ heisst. 1706 wurde dann ein neues Haus auf die freie Stelle gebaut, welches von 1706 – 1760 das Wirtshaus „zum Hirschen“ war. Es wurde dann vom Handelshaus Schläpfer gekauft und 1846 ins Gfeld versetzt.  Dieses Haus hiess auch „das Klausenhaus“. Es soll nach einer  Sage „eine Wohnung eines Waldbruders im Nonnenwald“ (Unterbach) gewesen sein und auf  benannter Stelle errichtet worden sein.

Es ist gewiss, dass 1393 in Speicher eine Klause existierte. Ildefons von der Arx sagt: „ Im Appenzellerland schenkten Walter zum Speicher, Ulrich Kern, Hermann Müller, Hermann Gasser, Hermann und Gerwig Belen dem Bruder Heinz Sturmann eine Hofstatt für eine Klause, die „unserer Frauen Bühel“ hiess. Abt Kuno bestätigte dies 1393 mit der Auflage, dass dieser Bruder und seine Nachfolger gehorsam sein müssen und die Klause nur ihnen zur Verfügung stehen dürfte. Sobald aber keine Nachfolger mehr vorhanden wären, würde der Abt von St. Gallen diese Klause mit Schwestern besetzen und sie an das Kloster St. Gallen binden. Die Hinterlassenschaft der Brüder würde dem Kloster St. Gallen gehören.

Megglen

25

1655

 

Moos

26

1813/14

Dieses Haus steht auf dem Grund, wohin 1654 der erste Herbrig gestossen wurde. Das alte Haus wurde dann in die Wies hinunter versetzt.

 

27

1733

Um 1750 wurde dieses Haus zur Wirtschaft „zur Sonne“. 1764 wurde ein Anbau gemacht. In den Jahren um 1830 war es das Wirtshaus „zum Storchen“.

 

28

1733

Eine Schmiede in diesem Hause wurde 1788 abgebrochen und durch eine Metzgerei mit Wirtschaft „zum Rössle“ ersetzt

 

29

16..

Das Wirtshaus „zum Löwen“ stand da, wo jetzt das Haus des Majors Schläpfer steht. Es wurde 1745 hierher versetzt. Als Wirtshaus „zur Sonne“ wurde es 1834 total renoviert. Hier versammelte sich die „Sonnengesellschaft“, bis der Besitzer des Hauses aufhörte zu wirten.

 

30

1737

 

 

31

1690

Von Bäcker Nänni, einem Sohn von Pfarrer Nänni, erbaut, war es bis 1756 das Wirtshaus „zum Adler“. 1756 wurde ein Turm und ein Anbau gemacht. 1828 – 1830 wurde es total umgebaut und zur Wirtschaft „zur Krone“ umbenannt.

 

32

1740

 

 

33

1684

Dies ist das ehemalige Haus Nr. 29. 1746 wurde es für 60 Gulden zum Abbruch verkauft, wobei die Gemeinde den Boden dem Käufer verschenkte, weil ihm an der Hauptmusterung 1740 eine Hand abgeschossen wurde. Von 1791 – 1841 war es das Wirtshaus „zur Krone“.

Zaun

34

1762

 

 

35

1698

 

Oberdorf

36

1747

 

 

37

1761/62

 

 

38

1782

 

 

39

1710

 

 

39b

1841

 

 

39c

1846

 

 

40

1740

 

Rüscher

41

1831

 

 

42

15..

Uli Oelschner erbte dieses Haus um 1530 von seinem Schwager

 

43

1708

 

 

44

1814/16

 

 

45

1811

 

 

46

1765

 

Hinterdorf

47

1720

 

 

48

vor 1614

1760 wurde es vom ersten Stock an neu aufgebaut. Wirtschaft „zur Linde“

 

49

1762

 

 

50

1826/27

 

 

51

1826/27

 

 

52

1758

 

 

53

1758

 

 

54

1785

 

 

55

1810

 

 

56

1786

 

 

57

1700

Hier war früher ein 1537 erbautes Häuschen, welches 1700 abgebrochen wurde. An dessen Stelle wurde die ehemalige Wirtschaft „zur Waag“ gebaut. Das daran angebaute Haus war von 1820 – 1835 die Wirtschaft „zum Hecht“.

 

58

1783

 

 

58b

1844/45

Ein Teil des ehemaligen Pfarrhauses aus dem Jahre 1614 wurde hierher versetzt. (auch ehemaliges Schulhaus 1830 –1844)

Brand

59

1763

 

 

60

1730

 

 

61

1696

Dieses Haus wurde vom Tobel hierher versetzt.

 

62

1828

 

 

62b

1837

 

 

62c

1839

 

 

62d

1840

 

 

62e

1841

 

 

62f

1846

Das neue Schützenhaus.

 

63

1760

Eine Zeitlang das Wirtshaus „zum Adler“.

 

63b

1842

 

 

64

1785

 

Kalenbinth

65

1683

Wurde 1768 vergrössert.

 

66

1687

Neubau 1755

 

66b

1837/38

 

Unterdorf

67

15..

 

 

68

1703

 

 

69

1759

 

 

70

1760

 

 

71

1822

 

 

72

1705

Der alte Herbrig

Kaufhaus

73

1753

In den Jahren um 1740 wurden der Stadel und die Weissgerbe abgebrochen. In den Jahren 1753 wurde das Haus, 1756 der Turm und 1760 das Bauchhaus mit Appretierhütte erbaut. Das untere Kaufhaus.

 

74

1690

 

Sternen und Meggeli

75

1804

 

 

76

1776

1782 wurde ein Stockwerk unter das frühere Haus gebaut.

Schupfe

77

1794

 

 

78

1786

 

 

79

1738/40

Von 1779 bis gegen Ende der 1820er Jahre war es die Wirtschaft „zum Schäfle“. Hier standen die 2 Schuppissen (Schöpfe, Schuppen)  des Rüschergutes, die dem Weiler den Namen gaben. Später stand an dieser Stelle ein Stall.

 

80

1789/90

 

 

81

1827/28

 

 

82

1787

 

 

83

1815/17

 

 

84

1812

 

 

85

1808

 

 

86

1704

 

 

87

1796

Wirtschaft „zum Löwen“. 1799 wurde der alte, 1838 der neue Saal gebaut

 

88

1803

 

Brugg

89

1805

Dieses Haus stand früher auf der Röhrenbrugg, wo nun die Häuser Nr. 17 und Nr.18 stehen

 

90

1792

1804 wurde es aus einem dreigemächigen Haus zur jetzigen Grösse umgebaut. Es war von den 1820er Jahren bis zu den 1840er Jahren die Wirtschaft „zur Traube“.

 

91

1826/27

 

 

92

1782/83

 

 

93

1788

 

Töbeli

95

1705

Dieses Haus war bis 1803 ein Schulhaus und wurde 1813 vom Oberdorf hierher versetzt.

 

97

1830

 

 

98

1760

 

 

100

1760

Für dieses Häuschen und für Nr. 99 soll das Geld für die Baukosten gesammelt worden sein, was dem Weiler den Übernamen Bethlehem gab.

Buchen

102

1790

 

 

103

1685

 

 

104

1770

 

Wies

105

1828

 

 

106

1758

 

 

107

1804

Wurde in diesem Jahr vom Moos hierher versetzt.

 

107b

1838/39

 

Stoss

108

1829

An dieser Stelle ist ehemals ein altes Häuschen gestanden.

 

109

1703

 

 

109b

1837

 

Oberweilen

110

1777

 

 

111

15..

 

 

112

1760

 

 

113

17..

 

 

114

1756

Dieses Haus wurde 1770 vergrössert und ein neuer Stadel angebaut.

 

115

1764

Der Stall ist alt und wurde von der Röhrenbrugg hierher versetzt.

 

116

1826

 

Sonder

117

1771

Früher stand an dieser Stelle ein Häuschen mit langem Dach. Es wurde dann als Haus Nr. 104 zur Buchen hinunter versetzt.

Reutenen

118

1684

 

 

119

1809

 

 

120

1826

 

 

120b

1832

 

Steinegg

121

17..

 

 

123

17..

 

 

124

1763

 

 

124b

1837

 

 

124c

1840

Die letzteren 2 sind Fabrikgebäude.

 

125

17..

 

Ebne

129

1500

 

 

130

1750

 

Horst

132

1750

 

Hörle

134

15..

 

Birt

135

1807

Bis 1806 war hier nur ein Stadel. In diesem wurde der darin wohnhafte Besitzer, Jakob Engler, umgebracht.

Vögelinsegg

138

15..

In den Laubschlüfen dieses Hauses sind noch alte Kreuze. Deshalb wurde das Heimwesen 1781 um den geringen Preis von nur 3000 Gulden verkauft. Schon im Jahr 1400 soll auf Vögelinsegg ein Häuschen mit einem langen Dach gestanden sein. Es wurde aber 1780 abgebrochen und von Ratsherrn K. Rechsteiner an der gleichen Stelle ein neues erbaut. (Nr. 139)

 

141

1790

 

 

142

1810

 

 

143

1710

Gasthaus „zum Vögelinsegg“, früher „zur Taube“. Der alte Anbau aus dem Jahr 1800 wurde 1846 nebst dem grössten Teil des Hauses abgebrochen und neu aufgebaut.

 

144

1829

 

Hinter der Wies

144b

1840

 

 

145

1762

 

 

145b

1834

 

 

145c

1837

 

 

146

172.

Wirtschaft „zum Ochsen“, dann „Engel“, „Rössli“ und zuletzt „Hecht“.

 

147

1731

 

 

148

1674

 

 

149

1787/88

 

 

150

1793/94

 

 

151

1827

 

 

152

1813

 

 

152b

1838

 

Hochrüte

157

1674

 

 

158

1606

 

 

159

1666

 

 

160

1591

 

 

161

1836

In diesem Jahr renoviert

 

162

17..

 

Holderschwende

168

16..

Das Waisenhaus

 

169

 

Das Armenhaus

 

170

1795

 

 

171

1726

Armenhaus, 1842 renoviert.

 

172

1799

Das von Dr. Schläpfer seiner Zeit errichtete „Belvedere“

Kohlhalden

173

1786

Dieses Haus wurde aus der Gemeinde Wald hierher versetzt. Der Anbau wurde 1791 errichtet.

 

174

1787

 

 

175

1783

 

 

176

1761

1747 soll es abgebrannt sein.

 

177

1707

 

 

178

1824/25

 

 

178b

1840

 

 

178c

1844

 

 

178d

1842

 

 

179

1729

 

 

180

1767

 

 

181

1778

Dieses Haus stand beim Habsacher - Steg unten.

 

182

1765

 

 

183

1604

 

 

184

1788

 

 

186

1794

 

 

187

1762

 

 

188

1666

 

 

189

1784

 

 

190

1785

 

 

191

1828

Das alte Haus und Stadel wurden wegen Baufälligkeit abgebrochen und neu aufgesetzt.

 

192

1707

 

 

195b

1832

 

Halden

198

1675

 

 

199

1783

 

Mühle

200

1729

 

 

201

1624

Die Mühle.

 

201b

1846

Früher eine Säge, nun Knochenstampfe.

Flecken

202

1850

Früher war hier ein Stadel mit Wohnung, welches Kühloch hiess.

 

203

16..

 

 

204

1707

 

 

205b

1835

War früher ein Holzbehälter.

 

206

1828

 

 

207

1830

 

 

208

 

1614 wohnte hier Hans Schwendimann. Noch früher soll es eine Vogelherd gewesen sein. 1839 wurde das Haus vergrössert.

 

209

17..

 

 

211

1700

 

Gern

212

1677

 

 

213

1736

 

 

214

176.

Dieses Haus soll etwa 8000 Gulden gekostet haben.

 

215b

1845

 

 

216

17..

 

 

216b

1835

 

 

218

1787

 

 

219

1789

 

Erlen

221

1670

 

 

222

1827

Das Schulhaus in Erlen.

 

223

1807

 

Bruggmoos

224

1808

 

 

225

1828

 

 

226

1830

 

 

227

1830

 

 

227b

1839/40

 

 

228

1827

 

 

231

1783

 

 

233

1823

 

 

233b

1833

 

Bendlehn

234

1825

 

 

235

1814

 

 

238

1786/87

 

 

239

1802

Vor diesem stand ein baufälliges Häuschen, welches in den Jahren um 1820 abgebrochen wurde.

 

240

1796

 

 

241

1826

 

 

242

1820

 

 

243

1829

 

 

244

1823

 

 

245

1825

 

 

248

1685

 

 

248b

1831

 

 

248c

1838

 

 

250

1829

 

 

255

1739

 

 

260

1712

 

 

261

1738

 

Eggtöbeli

268b

1834

Das ehemalige Schützenhaus hinter der „Sonne“, mit dem Anbau einer Zwirnerei.

Blatten

270

1789

 

 

270b

1842

Es wurde zum Teil aus den Trümmern der abgebrannten Brennerei des B. Tanner erbaut.

 

276

1753

 

 

279

1812

 

 

280

17..

 

Rührersbühel

284

1828

 

Lender

286

1811

Dieses Haus wurde 1799 von Trogen hierher versetzt. (Hptm. Ottinger)

 

287

1793

 

 

289

1801/02

 

 

290

17..

 

Sägli

291

 

Auch dieses Haus stand früher in Trogen (Baumgartner im Sägli).

 

292

18..

 

 

293

1819

 

 

294

1827

Am Bach, hinter den Häusern im Sägli, wurde 1835 ein Haus gebaut, um dort eine Mühle zu betreiben. Wegen den Vermögensumständen des Erbauers blieb es unvollendet und kam nach Trogen. Nun ist es die Wohnung des Salomon Zellweger.

Unterbach

297b

1833

 

 

299

1830

 

 

300

17..

 

 

301

17..

 

 

302

17..

 

 

303

17..

 

 

304

1805

Anstelle eines alten Hauses mit Stadel.

Neppenegg

305

18..

 

 

306

17..

 

 

307

vor 1614

 

 

308

1800

 

 

309

17..

 

 

309b

 

Bei der Grenzbereinigung mit Teufen im Jahre 1843 fiel der obere Teil des Gutes mit dem alten Haus und Stadel nach Speicher, der untere mit dem neuen Haus und Stadel nach Teufen.

Almenweg

312

17..

 

 

314

1803

 

 

316

1730

 

 

317

1757

 

 

319

1718

 Dieses Haus wurde 1843 renoviert.

 

320

1829

 

Sitz

321

1830

 

Buchschwende

323

1808/10

 

Rüte

324

16..

 

 

324b

1841

 

 

324c

1841

 

 

325

17..

 

 

325b

1824

 

Oberschwende

326

1810

 

 

329

17..

 

Hinter dem Ack

340

17..

 

 

347

1770

 

Einfang

353

1828

 

 

354b

1847

 

 

354c

1848

 

 

355

1736

 

 

356

1763/64

Das Schulhaus in der Schwende.

 

358

1828

 

 

359

1762

 

Sumpf

366

1691

 

 

368

1781

 

 

369

17..

 

Städeli

373

1724

 

Wiesbühel

377

1762

 

Unterweilen

381

16..

 

 

384

1815

Auf dieser Stelle stand das Häuschen, welches sich nun vor dem Wirtshaus „in der Hub“, Gemeinde Tablat, befindet.

 

385

1774

Renoviert

 

385b

1832

 

 

385c

1774

 

 

385d

1843

 

Au

390

1767

 

 

394b

1845

 

 

Häuserzahl:

                                                                    

Jahrgang

Häuser

Jahrgang 

Häuser

Jahrgang

Häuser

Jahrgang

Häuser

1727

211

1737

241

1740

243

1756

244

1782

295

1786

306

1793

327

1795

329

1797

330

1800

335

1802

335

1805

341

1807

341

1810

347

1812

350

1814

352

1816

360

1818

359

1821

360

1824

363

1826

368

1830

396

1834

403

1837

407

1841

414

1844

432

1848

431

1850

438

 

In diesen verschiedenen Zeiträumen änderte auch mehrmals die Bauart der Häuser.

Es lassen sich 6 Hauptformen hervorheben:

 

1.

Die Häuser mit langen, flachen Querdächern, auf denen die dicken Schindeln nicht angenagelt, sondern nur aufgelegt sind. Diese wurden mit Steinen beschwert, um sie nicht dem Winde preiszugeben. Diese Häuser hatten kein Kamin. Der Rauch verbreitete sich im ganzen Haus, so dass die Wände ganz schwarz aber auch steinhart wurden und keine Insekten, Würmer oder Fäulnis aufnahmen. Das alte Messmer - Häuschen und das lange Haus Nr. 138 ob Vögelinsegg gehörten zu dieser Bauart. Sie sind aber in neuerer Zeit bedeutend verbessert worden.

2.

Die Häuser mit den flachen Dächern, deren oberer Stock auf der vorderen Seite des Eingangs über dem unteren hinaus ragte und auf dieser Seite auf einer Säule ruhte. Meistens führte eine steinerne Wendeltreppe in das Haus. Auch hier waren die Schindeln noch nicht angenagelt und es fehlte das Kamin. Diese alten Häuser hatten Zapfen als Scharniere. Treue und Ehrlichkeit waren Voraussetzung für das Zusammenleben, da keine Schlösser vorhanden waren.

3.

Die neueren Häuser mit den höheren Dächern, worauf die Schindeln angenagelt sind, haben ein Kamin. Der obere Stock ragt nicht mehr über den Eingang hinaus. Der bei den Häusern älterer Bauart übliche offene Raum ist hier geschlossen. Diese ersten zwei Bauarten rühren aus der Zeit vor und um den ersten Kirchenbau. Die neuere Bauart stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert und bildet einen Übergang.

4.

Die fünfgemächigen Häuser des gegenwärtigen Baustils unterscheiden sich folgendermassen von den älteren:                                                                 

 

a.

Sie sind mit leichterem Holz gebaut, haben höhere Firste, ein Kamin, bessere Feuerstätten und niedrigere Türschwellen. Zudem besitzen sie leichtere Türen, welche in Angeln laufen und mit Schlössern versehen sind.

 

b.

Man versuchte ihnen mehr Licht zu geben. Früher war jedes Zimmer nur von einer Seite her und zwar meistens nur durch 2 Fenster erleuchtet. Nun versucht man wenigstens von 2 Seiten Licht zu erhalten und auf der Vorderseite soviel Fenster anzubringen, als nur möglich ist. Die meisten Fenster schauen gegen Südosten oder Süden.

5.

Die Häuser mit abgewalmten Dächern (ausgeschweiften Giebeln), welche ums Jahr 1750 herum gebaut wurden, wegen ihres teuren Unterhaltes aber nicht lange gebaut wurden.

6.

Die Häuser mit französischem Dachstuhl, welche man hier um das Jahr 1780 zu bauen begann.

 

Später kamen auch Kreuzstöcke, Fenster mit grossen, viereckigen Scheiben, Ziegeldächer und Blitzableiter in Mode. In neuster Zeit werden auch viele Häuser angemalt.