Bürgerrecht
und Geschlechter
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Einen nicht uninteressanten
Teil einer Gemeindegeschichte bildet unbestreitbar auch das Zahlenverzeichnis
seiner Bürger zu den verschiedenen Zeiten und was diese für Geschlechtsnamen
getragen haben. Es ist uns nicht möglich, ein genaues Zahlenverzeichnis der
Bürger aus den frühesten Zeiten anzugeben, weil es bis um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts an gesetzlichen Verordnungen über die Heimatrechte der
Landleute und über die politische Einteilung der Gemeindebürger fehlte. Diese
fehlenden Verordnungen begünstigten nämlich die Ungleichheit, welche in den
verschiedenen Gemeinden hinsichtlich des freien Her- und Wegzuges von
Landleuten aus der einen Kirchhöre in die andere herrschte. Während einige
Gemeinden den freien Zug gestatten wollten, beschloss Speicher 1671, wie die
meisten anderen Gemeinden auch, einen kleinen Betrag zu verlangen. Von nun an
bezahlte man eine „Eintrittsgebühr“ von 1 Doublone à 7 ½ Gulden, wobei man im
ersten Kirchenbuch auch Angaben findet, nach denen diejenigen, welche im Jahr
1666 hierher gezogen waren, nur 3 Gulden bezahlen mussten. Dieser Betrag erhöhte sich 1671 auf 10 – 15 Gulden
und stieg bis 1723 auf 30 Gulden. 1724
wurde die Bestimmung erlassen, dass der Betrag vor dem Einzug in die
Gemeinde bezahlt werden müsste, dafür würde er aber nur noch 20 Gulden
betragen. Die Bezahlung solcher Gebühren führte immer wieder zu
Verwicklungen, weil viele einen damit verbundenen Bürgernutzen erhofften, diesen
aber nicht erfüllt sahen. Da der Betrag nur für die Niederlassung gedacht
war, versuchten die Landsgemeinden von 1732, 1733, 1736 und 1755 diesen
Missverständnissen abzuhelfen. In den Jahren 1732 und 1733 beschloss sie
deshalb:
„ Ein ehrlicher Landmann darf ohne
Einzug aus einer Gemeinde in die andere ziehen, jedoch ohne Beschwerde oder
Schaden der Gemeinde und des Armenseckels“.
In der Folge wurden nun bei
Neuankömmlingen Hausbesuche gemacht, um die Dauer des Aufenthaltes in ihrem
ehemaligen Wohnort zu erfahren. An den Landsgemeinden von 1736 und 1755 wurde
das Geschäft zu Ende gebracht, indem sie bestimmte, dass alle von 1716 bis
1736 ansässigen Einwohner Bürger, Genossen und Teilhaber aller vorhandenen
Kirchen-, Armen- und Gemeindegüter
wären. Somit erhielt auch unsere Gemeinde einen Zuwachs von neuen Bürgern.
Von dieser Zeit an fiel der Einzug weg und das Gemeinderecht musste nun
förmlich erkauft werden. Speicher zählte im Jahr 1832 im ganzen Land 1857
Gemeindegenossen, welche bis zum Jahr 1842 bis auf 1904 Personen anstiegen.
Wir wollen nun zu den verschiedenen Stämmen unserer jetzigen Bewohner oder zu
den Geschlechtern und der Geschichte ihrer Ein- und Ausbürgerung gelangen.
Die in alphabethischer Reihenfolge aufgeführte Tabelle ergänzen wir zum Abschluss noch mit den Gemeindegeschlechtern
aus den verschiedensten Zeiten:
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Ahorn
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existierte von 1706 – 1709.
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Alder
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Jakob von Urnäsch, wurde 1823
gegen Erlegung von 1000 Gulden als Gemeindegenosse aufgenommen.
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Altherr
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ein Teil stammt von Jagli und
Joseph Altherr her, deren Geschlecht schon beim ersten Kirchenbau existierte.
Aus demselben gingen mehrere gute Baumeister hervor.
Ein anderer Stamm dieses
Geschlechtes kam von Teufen her; der Stammvater ist der untere Gern-Kotli.
Das Geschlecht kommt seit 1681 als Speichergeschlecht vor.
Ein Hermann Altherr von hier,
sesshaft in Arbon, erneuerte 1724 das Landrecht. Die Nachkömmlinge dieser
Familie sind gegenwärtig noch in Arbon niedergelassen.
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Anderauer
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Sie stammen von Teufen her,
starben aber 1837 aus.
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Bänziger
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In den 1730 er Jahren bezahlt
Heinrich Bänziger, Sigmunden Hänis genannt, den Einzug mit 7 Gulden.
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Baumann
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Das Geschlecht kam hier 1645
auf, starb aber 1771 wieder aus.
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Baumgartner
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Der erste
Stamm dieses Geschlechtes stirbt in den 1620er Jahren aus.
Ablehnung
und Verachtung gegen Daniel Hausammann, einen Metzger und Viehhändler und
damit ein Berufskollege aus dem Thurgau, der sich 1692 vergeblich um das
Landrecht bewarb, hatte zur Folge, dass das Landrecht eines anderen Stammes
dieses Geschlechtes in Frage gestellt wurde. Obiger Hausammann, im untern
Kalabinth wohnend, wollte nämlich das Wirtshaus „hinter der Wies“ bauen.
Baumgartner, von anderen unterstützt, legte gegen das Baurecht Beschwerde
ein. Die Helfer von Hausammann griffen deshalb das Landrecht der Baumgartner
an. Da erklärte die Obrigkeit sie für ehrliche Landleute und wies Hausammann
fort. Seine Helfer waren noch nicht zufrieden und brachten neue
Untersuchungen über ihr Landrecht zu Stande. Diese führten aber zu den gleichen
Resultaten, worauf zwei von ihnen, Meier und Altherr, kaum der Gefängnisstrafe
entgingen. Aus diesem Geschlechtszweig der Baumgartner stammt auch der
Hauptmann Jakob Baumgartner in Rütenen, der sowohl durch seine Anhänglichkeit
an die linde Partei im Landhandel, als auch als Menschen- und Vieharzt sich
einen Namen erwarb. Abergläubische Leute glaubten von ihm, er könne den Feind
bannen.
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Bischofberger
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Hans von Teufen auf der Egg
bezahlte 13 Gulden Einzug. Da er 1745 aber wieder das Gemeinderecht von
Teufen annahm, erhielt die Einzugsgebühr zurück.
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Bodmer
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Dieses Geschlecht existierte
hier von 1624 bis 1664.
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Bruderer
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Ein altes Speichergeschlecht,
das schon 1614 existierte und „Lotis“ und „Aberhämmlis“ genannt wurde.
1629 bezahlt Heinrich
Bruderer 12 Gulden Einzug. 1665 bezahlen Leonhard und Johannes Bruderer,
„Büblis“, je 10 Gulden Einzug.
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Buff
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Meister Uli, Maurer aus Wald,
hat 4 Gulden an den Einzug gegeben. Das fehlende Geld machte er 1732 gut.
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Egger
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Ein hier ausgestorbenes
Geschlecht, das im Ehebuch von 1617 – 1718 und im Taufbuch bis 1721 vorkommt
und hier schon 1614 eingebürgert war.
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Eisenhut
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1763 bezahlt der gebürtige
Gaiser und auf der Hohrüte wohnhafte Jakob „der Senne“ 15 Gulden. Das Geschlecht
starb 1814 aus.
17xx bezahlt Anton Eisenhut
von Gais 10 Gulden Einzug. 1732 hat man ihm an seinen Einzug einen gelben
Dukaten zurückgegeben, womit er für sich und seine Kinder das hiesige
Gemeinderecht quittierte.
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Engler
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Von diesem Geschlechte kommt
1749 ein Ehegatte von Speicher vor.
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Enz
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1723 wurden die in der Fremde
weilenden Hans Enz und seine Brüder vom Grossen Rat als Speicherer erklärt,
weil die Sache schon längst hätte angezeigt werden müssen. Das Geschlecht
kommt im hiesigen Tauf- und Ehebuch nicht vor.
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Eugster
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Dieses Geschlecht existiert
in Speicher schon seit 1614. Die meisten von ihnen stammen vom Bauer auf
Hohrüte ab und bilden gegenwärtig das grösste Speichergeschlecht.
17xx gab Johannes, „Wäbeli“
genannt, 2 gelbe Dukaten für den Einzug. Seinem Sohn wurde1738 der Einzug von
20 Gulden zurückgegeben. Später wurde die Sache streitig und 1783 dahin
entschieden, dass die Mutter und zwei Söhne, Jakob und Konrad, Speicherer,
und Trogener sein sollen.
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Etter
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Das Ehebuch führt eine Ehe
dieses Geschlechts als von Gemeindegenossen geschlossen auf.
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Fässler
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Ehen von Gemeindebürgern
dieses Namens kommen von 1699 – 1706 zweimal vor.
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Fässt
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Dieses Geschlecht war schon
beim ersten Kirchenbau im Jahre 1614 verbreitet. Die Leute dieses Geschlechtes
hielten sich aber lange Zeit in Teufen auf und vertauschten das Gemeinderecht
von Speicher in Folge versäumten Heimatscheines mit dem von Teufen. Als
Gemeindegenossen von Speicher kommen von 1640 bis 1760 10 Ehen dieses
Geschlechtes vor. 1771 stirbt der letzte Träger dieses Namens.
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Frehner
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1752 wurden Jakob Frehner und
die seinigen für Speicherer erkennt. Meister Jakob Frehner, der Alte in der
Aach, gibt für seine drei Häuser 30 Gulden. Das Geschlecht starb hier 1804
aus.
1750 ist ein gewisser
Frehner, ein Bettler, zur katholischen Konfession übergetreten, ein anderer
Frehner, in St. Gallen geboren und aufgewachsen, hat 1790 das dortige
Bürgerrecht gekauft.
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Gähler
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Im Ehebuch sind von 1710 –
1719 zwei Ehen mit Bürgern dieses Geschlechtes verzeichnet.
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Graf
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war zur Zeit des ersten Kirchenbaues
das grösste Speichergeschlecht. Die meisten stammen aus der Rüte in der
Schwende und werden „Klöslis“ genannt.
1729 bezahlt ein Johannes
Graf aus der Grub 18 Gulden 45 Kreuzer für den Einzug.
1740 ist Ulrich Graf zur
katholischen Konfession übergetreten und Innerrhoder geworden.
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Gruber
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existierte hier beim ersten
Kirchenbau noch nicht und war beim dritten wieder ausgestorben.
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Grubermann
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1736 gab Meister Christian
Grubermann, Müller im Löchle und in Teufen gebürtig, 10 Gulden Einzugsgebühr.
Er versprach, das übrige Geld zu verzinsen, oder die 10 Gulden nachzuzahlen.
1738 wurden ihm die 10 Gulden zurückbezahlt, weil er aus dem Gemeindebürgerrecht
entlassen wurde.
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Grunholzer
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Der Grosser Rat erklärte
Wittfrau und Kinder Grunholzer von Trogen im Jahr 1727 für Speicher. Der
männliche Stamm starb 1848 aus.
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Gschwend
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1631 entrichtet Paulus für
den Einzug 12 Gulden.
17xx bezahlen Uli und Jakob
von Teufen, beide Wagner von Beruf, je 15 Gulden.
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Haas
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Sie zogen 1631 vom Grüt in
Gais nach Speicher, weshalb sie die Beinamen „Grüter“ erhalten haben.
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Hauser
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1665 bezahlt Ulrich für den
Einzug 10 Gulden. Das Geschlecht stirbt aber vor dem dritten Kirchenbau
wieder aus.
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Heim
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existiert hier eine Zeit lang
zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Heierli
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Bartholome Heierli von Gais
bezahlte 1732 18 Gulden für den Einzug, wurde aber wegen Bleichediebstahl
hingerichtet. Das Geschlecht Heierli starb 1809 mit dem Tod von J.K. Heierli
aus.
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Henz
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Das Geschlecht war hier eine
Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau eingebürgert.
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Hochreutener
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Weil Uli Hochreutener in den
1720er Jahren 2 Gulden an die Kirche gegeben hatte und auch etliche Tage für
den Kirchenbau arbeitete, wurde er als Kirchgenosse aufgenommen.
Es hatte aber bereits schon
1614 Hochreutener in Speicher.
Von 1616 – 1719 verehelichten
sich 23 Personen dieses Namens, welche Bürger unserer Gemeinde waren. Das
Geschlecht starb vor dem dritten Kirchenbau aus.
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Hofstätter
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Hans, von Teufen, bezahlt
17xx 10 Gulden für den Einzug. Er gab das Versprechen, wenn er etwas Eigenes
kaufe, sei es ein Haus oder ein Gütlein, so wolle er die restlichen 5 Gulden
auch noch zahlen.
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Höhener
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Daniel, aus dem Bühler,
entrichtete 1730 die Einzugsgebühr von 18 Gulden. Das Geschlecht starb aus.
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Honegger
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Das Ehebuch erwähnt sie von
1652 bis 1680. 1685 starb K. Honegger.
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Hörler
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Ein altes Geschlecht, welches
seiner Zeit im Almenweg und später in Haslen wohnhaft war. Im Ehebuch erscheint
es das erste Mal 1693.
Nachdem sich Thoni Hörler aus
Teufen eingekauft hatte, wurden ihm 1741 die 12 Gulden zurückgegeben und aus
dem Gemeinderecht entlassen.
1828 wurde Blattmacher Jakob
Hörler in Gundelsheim bei Heilbronn, Königreich Würtemberg, auf sein eigenes
Begehren aus dem Gemeinderecht von Speicher entlassen.
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Hütschwender
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existierte hier um die Zeit
des ersten Kirchenbaues.
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Iller
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1623 gab Uli Iller 12 Gulden
für den Einzug. Das Geschlecht wurde „Zeitmachers“, „Schuhmachers“ und
„Maurers“ genannt.
1795
kaufte sich eine Elisabeth Iller von Teufen, welche einen Wäldler geheiratet
hatte, sich aber wieder von ihm scheiden liess, das Gemeinderecht von
Speicher. Nach Wald, wo sie bevogtet war, bezahlte sie 600 Gulden als
Auskaufsumme. Natürlich bildet sie als Frau keinen Stamm eines Geschlechtes.
1839 trat J. J. Iller, der
Sohn des Schullehrers, zur katholischen Konfession über und wurde Innerrhoder.
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Kast
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1823 kaufte Ratsherr Jakob
Tobler für seine Schwester und deren Kinder, welche aus Rehetobel gebürtig waren,
mit 1000 Gulden in das Gemeinderecht von Speicher ein.
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Kästli
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gab es in Speicher schon seit
1634.
1673 kaufte sich ein Kästle,
welcher „der Lehner“ genannt wurde, ein.
Ein Jakob Kästli hat 1776 das
Landrecht von Innerrhoden angenommen und 1800 das hiesige quittiert.
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Kellenberger
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Das Geschlecht blühte hier schon
beim ersten Kirchenbau. 1661 erhielt es einen neuen Zuwachs. 1665 ist Jakob
Kellenberger nach Riehen, bei Basel, gezogen und hat das hiesige
Gemeinderecht quittiert.
Ein Johannes Kellenberger
trat in der 70er Teuerung in preussische Dienste ein und quittierte 1780 das
hiesige Gemeinderecht.
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Keller
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Das Ehebuch erwähnt schon
1624 einen Keller als Gemeindegenossen.
1724 bezahlt Hans Konrad, der
Schneider aus Wolfhalden, für den Einzug 10 Gulden.
1738 kauft sich Hauptmann und
Rössliwirt Johannes Keller ein.
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Kern
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existierte hier in der Zeit
des ersten Kirchenbaus.
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Klee
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Das Geschlecht soll von Rüte
herstammen.
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Knechtli
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Ulrich, aus Gais, bezahlt
1727 für den Einzug 20 Gulden. Das Geschlecht stirbt noch im gleichen Jahrhundert
wieder aus.
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Knill
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existierte hier eine Zeit
lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Koller
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Es ist dies eines der
ältesten Geschlechter, denn schon 1530 wohnten solche im Brand und auf dem Rüschen.
Die meisten von ihnen stammen vom alten „Sonder-Enz“ her, welcher 1671 10
Gulden für den Einzug bezahlt hatte.
1727 bezahlte ein Jakob
Koller aus Bühler 10 Gulden für den Einzug, für die restlichen 10 Gulden
bürgte ihm sein Schwiegervater. 1728 bezahlte er den Rest. Dieser Stamm starb
aber trotzdem aus.
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Kriemler
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Meister Michael, der
Bürstenbinder aus der Grub, bezahlte 18 Gulden 12 Kreuzer für den Einzug.
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Krüse
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Es hatte solche schon beim
ersten Kirchenbau.
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Küng
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Im Zeitraume von 1679 – 1708 verehelichten
sich hier zwei Gemeindebürger dieses Geschlechts.
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Künzler
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Jakob Künzler aus
Walzenhausen wurde 1763 als Kirchen-
und Gemeindegenosse angenommen, nachdem er 200 Gulden bezahlt hatte. Die
Summe wurde bewusst so niedrig angesetzt, weil er schon etliche Jahre hier
ansässig gewesen war. Er hatte drei Söhne und vier Töchter.
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Kürsteiner
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Ulrich, bezahlte 1742 an die
bestimmte Einzugesgebühr 10 Gulden, mit dem Versprechen, das übrige bei besserem
Vermögen zu bezahlen. Er wurde in der Folge durch Grossratsbeschluss als
Trogener erklärt und erhielt deswegen die 10 Gulden wieder zurückerstattet.
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Kufer
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Dieses Geschlecht findet man
in Speicher schon im Jahr 1478.
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Lanker
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hat es schon seit dem ersten
Kirchenbau.
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Lindenmann
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Das Ehebuch führt von 1630 –
1753 vier Gemeindegenossen dieses Namens.
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Lotbacher
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Auch dieses Geschlecht kommt
schon beim ersten Kirchenbau vor, starb aber 1815 aus. (auch Laupacher oder Loppacher)
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Locher
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Die Gemeinde zählte vier
Stämme dieses Geschlechts.
Der erste existiert seit dem
Kirchenbau 1614.
Der zweite kaufte sich mit
Hans Locher in Jahr 1677 ein.
Der dritte war Konrad Locher
von Heiden.
Von Konrad Locher aus
Rehetobel kam der vierte Stamm.
Die beiden letzteren haben
sich 1728 jeder mit 20 Gulden eingekauft.
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Lutz
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existierte
schon 1614.
1731
bezahlt Johannes Lutz von Rehetobel, „der Bäck „ genannt, für den Einzug 14
Gulden 30 Kreuzer.
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Lüthi
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Aus diesem
Geschlecht wurden von 1625 bis 1680 zwei Ehen durch Gemeindegenossen
geschlossen.
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Meier
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Ein auf der Blatten
wohnhafter und aus Trogen gebürtiger Meier kaufte sich 17xx mit 20 Gulden
ein.
„Johannes Bartli, Cunrad (die Lenderbuben), sind auf
der Vorgeschwebten differnts der Gemeinden Trogen, Herisau und Speicher 1771
auf Herisau erkennt worden wegen des Kirchhörig Rechts halben“.
1786 erlangte Johannes Meier
von Rehetobel, welcher in der Schwende wohnte, das hiesige Gemeinderecht
gegen die Bezahlung von 400 Gulden. Im Ehebuch kommt das Geschlecht schon im
Jahr 1699 vor.
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Mettler
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Das Ehebuch sind sie schon
von 1728 – 1795 erwähnt.
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Mittler
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Am 22. März 1838 erteilte die
Kirchhöre dem Schlossermeister J. J. Mittler von Lindau gegen die Erstattung
von 600 Gulden das hiesige Gemeinderech. Für das Landrecht hatte er weitere
400 Gulden zu bezahlen.
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Mösli
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Von 1711 – 1714 kommen im
Ehebuch zwei Mösli aus Speicher vor. Sie stammen aus Gais.
Ein Cunrad bezahlte 10 Gulden
Einzugsgebühr.
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Mötteli
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oder Mötte. Das Geschlecht
kommt schon 1622 vor.
17xx bezahlt Hans Georg
Mötteli aus Rehetobel 7 Gulden 24 Kreuzer (1 Louisdor) für den Einzug.
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Müller
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kommt im Ehebuch von 1675 –
1694 vor.
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Nänni
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Sie stammen von Pfarrer Nänni
aus Speicher ab und starben 1850 aus.
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Niederer
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Es hatte schon 1614.
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Nispli
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Das Ehebuch enthält solche
von 1616 – 1638.
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Oeltschner
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Das Geschlecht existierte hier
vor und beim ersten Kirchenbau.
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Pfändler
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Eine Zeit lang gab es solche
zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Pflick
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Die Kirchhöre nimmt
Buchbindermeister Jakob Heinrich Pflick von Maladers am 18 Nov. 1832 als
Gemeindegenossen auf. Er hatte 600 Gulden für das hiesige Gemeinderecht
geboten. Die Landsgemeinde von 1834 erteilt ihm gegen eine Gebühr von 300
Gulden auch noch das Landrecht.
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Ramsperger
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waren hier im Zeitraum
zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau eingebürgert.
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Räss
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Von diesem Geschlecht kommt
1686 ein Gemeindegenosse im Ehebuch vor. 1705 starb ein Uli Räss.
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Rechsteiner
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Die meisten stammen vom alten
Hauptmann Hans, „Baschlis Sohn“ genannt, ab. Nachdem die Familie an den
Folgen der Pest 1629 bis auf diesen Sohn ausgestorben war, wuchs sie in der
Zwischenzeit wieder zu einem der zahlreichsten Geschlechter heran.
Andere stammen vom „Gern-
Michael“, dem Ratsherren Rechsteiner ab.
Der aus Trogen stammende
Leonhard auf der Buchen bezahlte 17xx 15 Gulden für den Einzug. Dieser Stamm
starb aber 1772 aus.
Leonhard „im Häuslein“,
ebenfalls ein Trogener, erlegt 17xx einen Zedel im Wert von 15 Gulden.
Michael, „der Bich“ genannt,
dessen früherer Bürgerort Rehetobel war, bezahlte 17xx 10 Gulden für den Einzug.
Aus diesem Stamm trat 1805 ein Mann zur katholischen Konfession über und
wurde Innerrhoder.
1611 hat sich ein Konrad
Rechsteiner im Tablat niedergelassen.
Am 11. Nov. 1837 wurde Hans
Jakob Rechsteiner von Rehetobel gegen Bezahlung von 1000 Gulden mit seiner
Frau und seinen unverheirateten Kindern in das hiesige Bürgerrecht
aufgenommen.
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Riedener
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hatte es schon bald nach dem
ersten Kirchenbau.
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Ringeisen
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17xx bezahlten die Gebrüder
Martin und Konrad aus Hundwil je 15 Gulden für den Einzug.
Schon 1653 verehelichte sich
ein hiesiger Bürger dieses Geschlechtes.
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Roth
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Rudi Roth von Teufen bezahlt
17xx mit einem Zedel die Einzugsgebühr von 15 Gulden. Seine Witwe, die
Sitz-Beth, löst den Zedel mit 10 Gulden im Jahr 1729 per Barzahlung aus.
1815 gibt Laurenz Roth, ein
Vater von 9 Kindern und Kapitän in holländischen Diensten, das hiesige Gemeinderecht
auf.
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Rothach
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Jakob, zahlt 1724 eine
Doublone für den Einzug. Das männliche Geschlecht stirbt noch im gleichen Jahrhundert aus. Der letzte weibliche
Abkömmling war die 1812 verstorbene Katharina Rothach.
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Rüsch
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Sie stammen alle von dem
„Jag- Rüsch“ her, welcher beim ersten Kirchenbau Zahlmeister war.
1673 bezahlte Hans Rüsch den
Einzug mit 10 Gulden.
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Rugbeiner
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hatte es hier eine Zeit lang
zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Schefer
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1722 wählte Johannes Schefer
das Speicher Recht. Weil er hier, in Trogen und in Rehetobel den Einzug bezahlt
hatte, musste er auf Grund einer neuen Anordnung des Grossen Rate einen Ort
auswählen, wo er das Gemeinderecht annehmen wollte. Er bezahlte 15 Gulden.
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Scherer
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Hans Heinrich, von Teufen,
dessen Vater Jakob ursprünglich aus dem Thurgau stammte, hatte1738 das Land-
und Teufenerrecht gekauft. Nachdem er
in unserer Gemeinde im Jahr 1788 schon 36 Jahre als Einwohner gelebt hatte,
kaufte er sich das hiesige Gemeindebürgerrecht für 400 Gulden.
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Schitle
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lebten hier schon 1614. 1729 wird
Konrad, „der Golder“ genannt, auf Grund eines Vertrages zwischen Trogen und
Speicher Bürger unserer Gemeinde. Es wird ihm aber der Vorbehalt gemacht,
dass seine Geschwister und die „Eggerschen“ zu allen Zeiten für Trogener
erklärt und gehalten würden.
1665 bezahlen Hans und zu
ungenannter Zeit Jakob je 10 Gulden für den Einzug.
1651 hat ein Daniel Schitli
von hier das Speicherrecht aufgegeben und ist unter den Markgrafen von Baden
gezogen.
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Schläpfer
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Viele haben ihren Stammvater im
Hauptmann Hans Schläpfer „de Leonhard“ im Flecken. Die meisten stammen aber
von Michael im Städeli in Rehetobel ab.
1665 bürgert sich Ulrich von
Stein „der Stein-Ulrich“ aus Trogen in Speicher ein.
17xx Michael Schläpfer aus Trogen und im
Bendlehn wohnhaft, bezahlt 15 Gulden für den Einzug.
Hans auf Holderschwende
bezahlt 2 gelbe Dukaten für den Einzug.
Michael aus dem Rehetobel,
auch „Berstangen Michael“ genannt, bezahlt 15 Gulden für den Einzug.
1722 Michael aus der Grub,
Bauer im Flecken, hat sich mit 15 Gulden eingekauft.
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Schlang
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Johann Phillip, Pfarrer in
Speicher, wurde am 14. Juli 1779 ganz unerwartet von der Kirchhöre als
Gemeindegenosse aufgenommen. Mit ihm starb 1792 dieses Geschlecht hier aber
aus.
Sein Grossvater, angeblich ohne
Bürgerrecht, wurde 1694 Pfarrer in Schwellbrunn und 1723 Landmann.
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Schlumpf
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Der Stammvater dieses
Geschlechtes in hiesiger Gemeinde, Anton Schlumpf, bezahlte 1713 15 Gulden für den Einzug. Das Geschlecht
starb 1841 aus.
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Schmied
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hatte es eine Zeit lang
zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Schmiedle
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beim Kirchenbau 1614 hatte es
schon solche.
1665 bezahlt Michael für den
Einzug 10 Gulden.
1834 quittiert J. H.
Schmiedle aus Speicher, welcher sich in Berlin niedergelassen hatte, das hiesige
Gemeinderecht
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Schoch
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der aus Herisau stammende
Lorenz, Schmied von Beruf, bezahlt 1712 für seinen Einzug 15 Gulden. Speicher
geriet deswegen mit Herisau in Streit. Schoch wird daraufhin im Jahr 1740 vom
Grossen Rat als Speicherer erklärt. Das Geschlecht stirbt aber noch vor dem
dritten Kirchenbau aus.
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Schwendimann
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hatte es schon beim ersten
Kirchenbau. Das Geschlecht starb aber aus.
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Signer
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Ulrich von Hundwil, gibt mit 15
Gulden den Einzug in Speicher. Ein anderer Teil stammt von Martins Sohn in
Trogen ab. Das Geschlecht starb 1839 aus.
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Sonderegger
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gibt es schon vom ersten
Kirchenbau her. Sie stammen von Konrad aus Trogen ab, welcher 1712 9 Gulden 1 Kreuzer für den Einzug
bezahlte.
Andere stammen Josua
Sonderegger aus Heiden her, der 1728 für den Einzug nur 19 Gulden geben
musste, weil ihm das Übrige erlassen wurde.
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Sonderer
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Dieses Geschlecht existierte
schon beim ersten Kirchenbau im Jahre 1614.
1661 bezahlte ein Sonderer
und 1678 ein Anderer 10 Gulden für den Einzug.
17xx Meister Hans Ulrich,
Gerber aus der Rüthe, gab 10 Gulden für den Einzug.
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Spiess
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1731 bezahlt Ulrich aus dem
Rehetobel 17 ½ Gulden. Das Geschlecht zog später nach Teufen.
Schon 1654 war ein Gemeindegenosse dieses Geschlechtes
im Ehebuch verzeichnet.
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Steinegger
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1618 kommt ein
Gemeindegenosse im hiesigen Ehebuch vor. Das Geschlecht starb aus.
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Sturzenegger
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kommt schon beim ersten
Kirchenbau vor.
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Stuhlegger
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existierte hier nach dem
ersten und vor dem dritten Kirchenbau.
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Suter
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Aus diesem Geschlecht wurden
von 1627 – 1693 sieben Ehen geschlossen.
Hans Suter bezahlte 1673 10
Gulden für den Einzug.
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Tanner
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Der erste Stamm dieses Geschlechtes
existierte schon beim ersten Kirchenbau 1614, starb aber 1750 aus.
Der jetzt noch existierende
Stamm rührt von Jakob Tanner von Urnäsch her, welche „Stocker Bäschelis Buben“
genannt wurden. Jakob Tanner hatte 1727 20 Gulden für den Einzug bezahlt.
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Tischhauser
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existierte hier eine Zeit
lang im Zeitraum zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Tobler
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1673 bezahlt Ulrich vom
Roggenhalm, im Bühler, 10 Gulden für den Einzug, daher wurde ihnen „Roggenhälmler“
gesagt.
1763 wird Hans Kaspar von
Lutzenberg, Schuster und Vater von 3 Söhnen und 1 Tochter, gegen die Bezahlung
von 200 Gulden als Gemeindegenosse aufgenommen.
Die Gemeinde erteilt 1803
Seckelmeister Tobler von Heiden unentgeltlich das hiesige Bürgerrecht. Als Gegengeschenk
macht er grosse Gaben an die Kirche, eine neue Feuerspritze und Anderes. Da
aber beim Kirchenbau seinem Willen nicht genug Rechnung getragen wurde, so
nahm er wieder sein früheres Gemeinderecht an und quittierte das hiesige im
Jahr 1809.
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Urscheler
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existierte hier um die Zeit
des ersten Kirchenbaues.
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Weiss
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Aus diesem Geschlecht
schlossen von 1642 – 1764 14 Speicherer Ehen.
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Wiedmer
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Ein Wiedmer von hier
verehelichte sich 1627.
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Wittenberger
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Aus diesem Geschlecht wurden zwischen
1627 und 1717 12 Ehen geschlossen, existierte aber bereits 1614.
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Wirth
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Am 25. November 1849 wird Dr.
Johannes Wirth von Hundwil mit seiner Familie gegen die anerbotene Summe von
1000 Gulden einhellig in den hiesigen Bürgerverband aufgenommen.
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Würzer
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existierte schon beim ersten
Kirchenbau. 1749 starb K. Würzer.
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Zähner
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Meister Jakob, Müller aus
Hundwil, bezahlte 1714 für den Einzug 15 Gulden.
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Zellweger
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17xx bezahlte der Schneider
Jakob Zellweger den Einzug mit 15 Gulden.
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Zeidler
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existierte eine Zeit lang
zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.
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Zülper
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1669 kommt ein Johannes
Zülper im Ehebuch vor.
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Zuberbühler
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Der Chirurg Johannes
Zuberbühler aus Herisau erwarb sich 1718 das hiesige Bürgerrecht durch Bezahlung
der Einzugsgebühr von 18 Gulden. Er hatte 2 Söhne, Titus, der nachherige
Landammann und Lorenz, welcher 1754 das Trogener Recht kaufte.
Mit Landeshauptmann
Zuberbühler, Urgrosssohn des Chirurgen, starb dieses Geschlecht 1849 aus.
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Zülli
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Das Ehebuch erwähnt einen
solchen bereits 1722.
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Zürcher
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Der erste Stamm existierte
schon seit und beim Kirchenbau 1614.
Die zweite Linie stammt von Uli im Sonder her, welcher 1665 den
Einzug mit 10 Gulden bezahlte.
Die dritte Familie kommt von
einem weiteren Uli, der den Einzug 1673 entrichtete.
Der vierte Stamm zog mit
Johannes vom Kürstein in Gais her, woher sie den Namen „die Kürsteiner“ erhielten.
Er bezahlte im Jahr 1729 18 Gulden für den Einzug.
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Beim ersten Kirchenbau waren 34 Familiengeschlechter ansässig:
Altherr, Bruderer, Eugster,
Egger, Fässt, Graf, Grunholzer, Gschwend, Hochreutener, Höhener,
Hütschwender, Kellenberger, Koller, Kern, Krüse, Lanker, Locher, Lotbacher,
Lutz, Niederer, Nispli, Rechsteiner, Rüsch, Sonderegger, Sonderer, Schmiedle,
Schitle, Schwendimann, Sturzenegger, Tanner, Urscheler, Wittenberger, Würzer,
Zürcher.
Beim dritten Kirchenbau 1808
gab es bereits 49 Familiennamen.
Im Jahr 1850 zählen wir
folgende Namen in Speicher:
Alder, Altherr, Bänziger,
Baumgartner, Bruderer, Buff, Eugster, Graf, Grunholzer, Gschwend, Haas,
Hörler, Hofstätter, Iller, Kästli, Kast, Kellenberger, Keller, Klee, Koller,
Kriemler, Krüse, Künzler, Kufer, Lanker, Locher, Meier, Mittler, Mötteli,
Niederer, Pflick, Rechsteiner, Ringeisen, Rüsch, Schefer, Scherer, Schitle,
Schläpfer, Schmiedle, Sonderegger, Sonderer, Sturzenegger, Tanner, Tobler,
Wirth, Zähner, Zuberbühler, Zürcher.
Von den 112 Geschlechtern, die je in Speicher wohnten, sind im Jahr 1850
folgende ausgestorben:
Anderauer, Baumann, Engler,
Enz, Etter, Fässler, Fässt, Frehner, Gähler, Gruber, Grubenmann, Hauser,
Heim, Heierli, Henz, Hochreutener, Höhener, Honegger, Hutschwender, Kern,
Knechtli, Knill, Küng, Kürsteiner, Lindenmann, Lotbacher, Lutz, Lüthi,
Mettler, Mösli, Müller, Nänni, Nispli, Oeltschner, Pfändler, Ramsperger,
Räss, Riedener, Roth, Rothach, Schlang, Schlumpf, Schmied, Schoch,
Schwendimann, Signer, Spiess, Steinegger, Stuhlegger, Suter, Tischhauser,
Urscheler, Weiss, Widmer, Wittenberger, Würzer, Zellweger, Zeidler, Zülper,
Zülli, Zuberbühler.
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