Bürgerrecht und Geschlechter

 

Einen nicht uninteressanten Teil einer Gemeindegeschichte bildet unbestreitbar auch das Zahlenverzeichnis seiner Bürger zu den verschiedenen Zeiten und was diese für Geschlechtsnamen getragen haben. Es ist uns nicht möglich, ein genaues Zahlenverzeichnis der Bürger aus den frühesten Zeiten anzugeben, weil es bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts an gesetzlichen Verordnungen über die Heimatrechte der Landleute und über die politische Einteilung der Gemeindebürger fehlte. Diese fehlenden Verordnungen begünstigten nämlich die Ungleichheit, welche in den verschiedenen Gemeinden hinsichtlich des freien Her- und Wegzuges von Landleuten aus der einen Kirchhöre in die andere herrschte. Während einige Gemeinden den freien Zug gestatten wollten, beschloss Speicher 1671, wie die meisten anderen Gemeinden auch, einen kleinen Betrag zu verlangen. Von nun an bezahlte man eine „Eintrittsgebühr“ von 1 Doublone à 7 ½ Gulden, wobei man im ersten Kirchenbuch auch Angaben findet, nach denen diejenigen, welche im Jahr 1666 hierher gezogen waren, nur 3 Gulden bezahlen mussten. Dieser  Betrag erhöhte sich 1671 auf 10 – 15 Gulden und stieg bis 1723 auf 30 Gulden. 1724  wurde die Bestimmung erlassen, dass der Betrag vor dem Einzug in die Gemeinde bezahlt werden müsste, dafür würde er aber nur noch 20 Gulden betragen. Die Bezahlung solcher Gebühren führte immer wieder zu Verwicklungen, weil viele einen damit verbundenen Bürgernutzen erhofften, diesen aber nicht erfüllt sahen. Da der Betrag nur für die Niederlassung gedacht war, versuchten die Landsgemeinden von 1732, 1733, 1736 und 1755 diesen Missverständnissen abzuhelfen. In den Jahren 1732 und 1733 beschloss sie deshalb:

 

„ Ein ehrlicher Landmann darf ohne Einzug aus einer Gemeinde in die andere ziehen, jedoch ohne Beschwerde oder Schaden der Gemeinde und des Armenseckels“.

 

In der Folge wurden nun bei Neuankömmlingen Hausbesuche gemacht, um die Dauer des Aufenthaltes in ihrem ehemaligen Wohnort zu erfahren. An den Landsgemeinden von 1736 und 1755 wurde das Geschäft zu Ende gebracht, indem sie bestimmte, dass alle von 1716 bis 1736 ansässigen Einwohner Bürger, Genossen und Teilhaber aller vorhandenen Kirchen-, Armen- und  Gemeindegüter wären. Somit erhielt auch unsere Gemeinde einen Zuwachs von neuen Bürgern. Von dieser Zeit an fiel der Einzug weg und das Gemeinderecht musste nun förmlich erkauft werden. Speicher zählte im Jahr 1832 im ganzen Land 1857 Gemeindegenossen, welche bis zum Jahr 1842 bis auf 1904 Personen anstiegen. Wir wollen nun zu den verschiedenen Stämmen unserer jetzigen Bewohner oder zu den Geschlechtern und der Geschichte ihrer Ein- und Ausbürgerung gelangen. Die in alphabethischer Reihenfolge aufgeführte Tabelle  ergänzen wir zum Abschluss noch mit den Gemeindegeschlechtern aus den verschiedensten Zeiten:

 

Ahorn

existierte von 1706 – 1709.

Alder

Jakob von Urnäsch, wurde 1823 gegen Erlegung von 1000 Gulden als Gemeindegenosse aufgenommen.

Altherr

ein Teil stammt von Jagli und Joseph Altherr her, deren Geschlecht schon beim ersten Kirchenbau existierte. Aus demselben gingen mehrere gute Baumeister hervor.

Ein anderer Stamm dieses Geschlechtes kam von Teufen her; der Stammvater ist der untere Gern-Kotli. Das Geschlecht kommt seit 1681 als Speichergeschlecht vor.

Ein Hermann Altherr von hier, sesshaft in Arbon, erneuerte 1724 das Landrecht. Die Nachkömmlinge dieser Familie sind gegenwärtig noch in Arbon niedergelassen.

Anderauer

Sie stammen von Teufen her, starben aber 1837 aus.

Bänziger

In den 1730 er Jahren bezahlt Heinrich Bänziger, Sigmunden Hänis genannt, den Einzug mit 7 Gulden.

Baumann

Das Geschlecht kam hier 1645 auf, starb aber 1771 wieder aus.

Baumgartner

Der erste Stamm dieses Geschlechtes stirbt in den 1620er Jahren aus.

Ablehnung und Verachtung gegen Daniel Hausammann, einen Metzger und Viehhändler und damit ein Berufskollege aus dem Thurgau, der sich 1692 vergeblich um das Landrecht bewarb, hatte zur Folge, dass das Landrecht eines anderen Stammes dieses Geschlechtes in Frage gestellt wurde. Obiger Hausammann, im untern Kalabinth wohnend, wollte nämlich das Wirtshaus „hinter der Wies“ bauen. Baumgartner, von anderen unterstützt, legte gegen das Baurecht Beschwerde ein. Die Helfer von Hausammann griffen deshalb das Landrecht der Baumgartner an. Da erklärte die Obrigkeit sie für ehrliche Landleute und wies Hausammann fort. Seine Helfer waren noch nicht zufrieden und brachten neue Untersuchungen über ihr Landrecht zu Stande. Diese führten aber zu den gleichen Resultaten, worauf zwei von ihnen, Meier und Altherr, kaum der Gefängnisstrafe entgingen. Aus diesem Geschlechtszweig der Baumgartner stammt auch der Hauptmann Jakob Baumgartner in Rütenen, der sowohl durch seine Anhänglichkeit an die linde Partei im Landhandel, als auch als Menschen- und Vieharzt sich einen Namen erwarb. Abergläubische Leute glaubten von ihm, er könne den Feind bannen.

Bischofberger

Hans von Teufen auf der Egg bezahlte 13 Gulden Einzug. Da er 1745 aber wieder das Gemeinderecht von Teufen annahm, erhielt die Einzugsgebühr zurück.

Bodmer

Dieses Geschlecht existierte hier von 1624 bis 1664.

Bruderer

Ein altes Speichergeschlecht, das schon 1614 existierte und „Lotis“ und „Aberhämmlis“ genannt wurde.

1629 bezahlt Heinrich Bruderer 12 Gulden Einzug. 1665 bezahlen Leonhard und Johannes Bruderer, „Büblis“, je 10 Gulden Einzug.

Buff

Meister Uli, Maurer aus Wald, hat 4 Gulden an den Einzug gegeben. Das fehlende Geld machte er 1732 gut.

Egger

Ein hier ausgestorbenes Geschlecht, das im Ehebuch von 1617 – 1718 und im Taufbuch bis 1721 vorkommt und hier schon 1614 eingebürgert war.

Eisenhut

1763 bezahlt der gebürtige Gaiser und auf der Hohrüte wohnhafte Jakob „der Senne“ 15 Gulden. Das Geschlecht starb 1814 aus. 

17xx bezahlt Anton Eisenhut von Gais 10 Gulden Einzug. 1732 hat man ihm an seinen Einzug einen gelben Dukaten zurückgegeben, womit er für sich und seine Kinder das hiesige Gemeinderecht quittierte.

Engler

Von diesem Geschlechte kommt 1749 ein Ehegatte von Speicher vor.

Enz

1723 wurden die in der Fremde weilenden Hans Enz und seine Brüder vom Grossen Rat als Speicherer erklärt, weil die Sache schon längst hätte angezeigt werden müssen. Das Geschlecht kommt im hiesigen Tauf- und Ehebuch nicht vor.

Eugster

Dieses Geschlecht existiert in Speicher schon seit 1614. Die meisten von ihnen stammen vom Bauer auf Hohrüte ab und bilden gegenwärtig das grösste Speichergeschlecht.

17xx gab Johannes, „Wäbeli“ genannt, 2 gelbe Dukaten für den Einzug. Seinem Sohn wurde1738 der Einzug von 20 Gulden zurückgegeben. Später wurde die Sache streitig und 1783 dahin entschieden, dass die Mutter und zwei Söhne, Jakob und Konrad, Speicherer, und Trogener sein sollen.

Etter

Das Ehebuch führt eine Ehe dieses Geschlechts als von Gemeindegenossen geschlossen auf.

Fässler

Ehen von Gemeindebürgern dieses Namens kommen von 1699 – 1706 zweimal vor.

Fässt

Dieses Geschlecht war schon beim ersten Kirchenbau im Jahre 1614 verbreitet. Die Leute dieses Geschlechtes hielten sich aber lange Zeit in Teufen auf und vertauschten das Gemeinderecht von Speicher in Folge versäumten Heimatscheines mit dem von Teufen. Als Gemeindegenossen von Speicher kommen von 1640 bis 1760 10 Ehen dieses Geschlechtes vor. 1771 stirbt der letzte Träger dieses Namens.

Frehner

1752 wurden Jakob Frehner und die seinigen für Speicherer erkennt. Meister Jakob Frehner, der Alte in der Aach, gibt für seine drei Häuser 30 Gulden. Das Geschlecht starb hier 1804 aus.

1750 ist ein gewisser Frehner, ein Bettler, zur katholischen Konfession übergetreten, ein anderer Frehner, in St. Gallen geboren und aufgewachsen, hat 1790 das dortige Bürgerrecht gekauft.

Gähler

Im Ehebuch sind von 1710 – 1719 zwei Ehen mit Bürgern dieses Geschlechtes verzeichnet.

Graf

war zur Zeit des ersten Kirchenbaues das grösste Speichergeschlecht. Die meisten stammen aus der Rüte in der Schwende und werden „Klöslis“ genannt.

1729 bezahlt ein Johannes Graf aus der Grub 18 Gulden 45 Kreuzer für den Einzug.

1740 ist Ulrich Graf zur katholischen Konfession übergetreten und Innerrhoder geworden.

Gruber

existierte hier beim ersten Kirchenbau noch nicht und war beim dritten wieder ausgestorben.

Grubermann

1736 gab Meister Christian Grubermann, Müller im Löchle und in Teufen gebürtig, 10 Gulden Einzugsgebühr. Er versprach, das übrige Geld zu verzinsen, oder die 10 Gulden nachzuzahlen. 1738 wurden ihm die 10 Gulden zurückbezahlt, weil er aus dem Gemeindebürgerrecht entlassen wurde.

Grunholzer

Der Grosser Rat erklärte Wittfrau und Kinder Grunholzer von Trogen im Jahr 1727 für Speicher. Der männliche Stamm starb 1848 aus.

Gschwend

1631 entrichtet Paulus für den Einzug 12 Gulden.

17xx bezahlen Uli und Jakob von Teufen, beide Wagner von Beruf, je 15 Gulden.

Haas

Sie zogen 1631 vom Grüt in Gais nach Speicher, weshalb sie die Beinamen „Grüter“ erhalten haben.

Hauser

1665 bezahlt Ulrich für den Einzug 10 Gulden. Das Geschlecht stirbt aber vor dem dritten Kirchenbau wieder aus.

Heim

existiert hier eine Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Heierli

Bartholome Heierli von Gais bezahlte 1732 18 Gulden für den Einzug, wurde aber wegen Bleichediebstahl hingerichtet. Das Geschlecht Heierli starb 1809 mit dem Tod von J.K. Heierli aus.

Henz

Das Geschlecht war hier eine Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau eingebürgert.

Hochreutener

Weil Uli Hochreutener in den 1720er Jahren 2 Gulden an die Kirche gegeben hatte und auch etliche Tage für den Kirchenbau arbeitete, wurde er als Kirchgenosse aufgenommen. 

Es hatte aber bereits schon 1614 Hochreutener in Speicher.

Von 1616 – 1719 verehelichten sich 23 Personen dieses Namens, welche Bürger unserer Gemeinde waren. Das Geschlecht starb vor dem dritten Kirchenbau aus.

Hofstätter

Hans, von Teufen, bezahlt 17xx 10 Gulden für den Einzug. Er gab das Versprechen, wenn er etwas Eigenes kaufe, sei es ein Haus oder ein Gütlein, so wolle er die restlichen 5 Gulden auch noch zahlen.

Höhener

Daniel, aus dem Bühler, entrichtete 1730 die Einzugsgebühr von 18 Gulden. Das Geschlecht starb aus.

Honegger

Das Ehebuch erwähnt sie von 1652 bis 1680. 1685 starb K. Honegger.

Hörler

Ein altes Geschlecht, welches seiner Zeit im Almenweg und später in Haslen wohnhaft war. Im Ehebuch erscheint es das erste Mal 1693.

Nachdem sich Thoni Hörler aus Teufen eingekauft hatte, wurden ihm 1741 die 12 Gulden zurückgegeben und aus dem Gemeinderecht entlassen.

1828 wurde Blattmacher Jakob Hörler in Gundelsheim bei Heilbronn, Königreich Würtemberg, auf sein eigenes Begehren aus dem Gemeinderecht von Speicher entlassen.

Hütschwender

existierte hier um die Zeit des ersten Kirchenbaues.

Iller

1623 gab Uli Iller 12 Gulden für den Einzug. Das Geschlecht wurde „Zeitmachers“, „Schuhmachers“ und „Maurers“ genannt.

1795 kaufte sich eine Elisabeth Iller von Teufen, welche einen Wäldler geheiratet hatte, sich aber wieder von ihm scheiden liess, das Gemeinderecht von Speicher. Nach Wald, wo sie bevogtet war, bezahlte sie 600 Gulden als Auskaufsumme. Natürlich bildet sie als Frau keinen Stamm eines Geschlechtes.

1839 trat J. J. Iller, der Sohn des Schullehrers, zur katholischen Konfession über und wurde Innerrhoder.

Kast

1823 kaufte Ratsherr Jakob Tobler für seine Schwester und deren Kinder, welche aus Rehetobel gebürtig waren, mit 1000 Gulden in das Gemeinderecht von Speicher ein.

Kästli

gab es in Speicher schon seit 1634.

1673 kaufte sich ein Kästle, welcher „der Lehner“ genannt wurde, ein.

Ein Jakob Kästli hat 1776 das Landrecht von Innerrhoden angenommen und 1800 das hiesige quittiert.

Kellenberger

Das Geschlecht blühte hier schon beim ersten Kirchenbau. 1661 erhielt es einen neuen Zuwachs. 1665 ist Jakob Kellenberger nach Riehen, bei Basel, gezogen und hat das hiesige Gemeinderecht quittiert.

Ein Johannes Kellenberger trat in der 70er Teuerung in preussische Dienste ein und quittierte 1780 das hiesige Gemeinderecht.

Keller

Das Ehebuch erwähnt schon 1624 einen Keller als Gemeindegenossen.

1724 bezahlt Hans Konrad, der Schneider aus Wolfhalden, für den Einzug 10 Gulden.

1738 kauft sich Hauptmann und Rössliwirt Johannes Keller ein.

Kern

existierte hier in der Zeit des ersten Kirchenbaus.

Klee

Das Geschlecht soll von Rüte herstammen.

Knechtli

Ulrich, aus Gais, bezahlt 1727 für den Einzug 20 Gulden. Das Geschlecht stirbt noch im gleichen Jahrhundert wieder aus.

Knill

existierte hier eine Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Koller

Es ist dies eines der ältesten Geschlechter, denn schon 1530 wohnten solche im Brand und auf dem Rüschen. Die meisten von ihnen stammen vom alten „Sonder-Enz“ her, welcher 1671 10 Gulden für den Einzug bezahlt hatte.

1727 bezahlte ein Jakob Koller aus Bühler 10 Gulden für den Einzug, für die restlichen 10 Gulden bürgte ihm sein Schwiegervater. 1728 bezahlte er den Rest. Dieser Stamm starb aber trotzdem aus.

Kriemler

Meister Michael, der Bürstenbinder aus der Grub, bezahlte 18 Gulden 12 Kreuzer für den Einzug.

Krüse

Es hatte solche schon beim ersten Kirchenbau.

Küng

Im Zeitraume von 1679 – 1708 verehelichten sich hier zwei Gemeindebürger dieses Geschlechts.

Künzler

Jakob Künzler aus Walzenhausen wurde 1763 als Kirchen-  und Gemeindegenosse angenommen, nachdem er 200 Gulden bezahlt hatte. Die Summe wurde bewusst so niedrig angesetzt, weil er schon etliche Jahre hier ansässig gewesen war. Er hatte drei Söhne und vier Töchter.

Kürsteiner

Ulrich, bezahlte 1742 an die bestimmte Einzugesgebühr 10 Gulden, mit dem Versprechen, das übrige bei besserem Vermögen zu bezahlen. Er wurde in der Folge durch Grossratsbeschluss als Trogener erklärt und erhielt deswegen die 10 Gulden wieder zurückerstattet.

Kufer

Dieses Geschlecht findet man in Speicher schon im Jahr 1478.

Lanker

hat es schon seit dem ersten Kirchenbau.

Lindenmann

Das Ehebuch führt von 1630 – 1753 vier Gemeindegenossen dieses Namens.

Lotbacher

Auch dieses Geschlecht kommt schon beim ersten Kirchenbau vor, starb aber 1815 aus. (auch Laupacher oder Loppacher)

Locher

Die Gemeinde zählte vier Stämme dieses Geschlechts.

Der erste existiert seit dem Kirchenbau 1614.

Der zweite kaufte sich mit Hans Locher in Jahr 1677 ein.

Der dritte war Konrad Locher von Heiden.

Von Konrad Locher aus Rehetobel kam der vierte Stamm.

Die beiden letzteren haben sich 1728 jeder mit 20 Gulden eingekauft.

Lutz

existierte schon 1614.

1731 bezahlt Johannes Lutz von Rehetobel, „der Bäck „ genannt, für den Einzug 14 Gulden 30 Kreuzer.

Lüthi

Aus diesem Geschlecht wurden von 1625 bis 1680 zwei Ehen durch Gemeindegenossen geschlossen.

Meier

Ein auf der Blatten wohnhafter und aus Trogen gebürtiger Meier kaufte sich 17xx mit 20 Gulden ein.

„Johannes Bartli, Cunrad (die Lenderbuben), sind auf der Vorgeschwebten differnts der Gemeinden Trogen, Herisau und Speicher 1771 auf Herisau erkennt worden wegen des Kirchhörig Rechts halben“.

1786 erlangte Johannes Meier von Rehetobel, welcher in der Schwende wohnte, das hiesige Gemeinderecht gegen die Bezahlung von 400 Gulden. Im Ehebuch kommt das Geschlecht schon im Jahr 1699 vor.

Mettler

Das Ehebuch sind sie schon von 1728 – 1795 erwähnt.

Mittler

Am 22. März 1838 erteilte die Kirchhöre dem Schlossermeister J. J. Mittler von Lindau gegen die Erstattung von 600 Gulden das hiesige Gemeinderech. Für das Landrecht hatte er weitere 400 Gulden zu bezahlen.

Mösli

Von 1711 – 1714 kommen im Ehebuch zwei Mösli aus Speicher vor. Sie stammen aus Gais.

Ein Cunrad bezahlte 10 Gulden Einzugsgebühr.

Mötteli

oder Mötte. Das Geschlecht kommt schon 1622 vor.

17xx bezahlt Hans Georg Mötteli aus Rehetobel 7 Gulden 24 Kreuzer (1 Louisdor) für den Einzug.

Müller

kommt im Ehebuch von 1675 – 1694 vor.

Nänni

Sie stammen von Pfarrer Nänni aus Speicher ab und starben 1850 aus.

Niederer

Es hatte schon 1614.

Nispli

Das Ehebuch enthält solche von 1616 – 1638.

Oeltschner

Das Geschlecht existierte hier vor und beim ersten Kirchenbau.

Pfändler

Eine Zeit lang gab es solche zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Pflick

Die Kirchhöre nimmt Buchbindermeister Jakob Heinrich Pflick von Maladers am 18 Nov. 1832 als Gemeindegenossen auf. Er hatte 600 Gulden für das hiesige Gemeinderecht geboten. Die Landsgemeinde von 1834 erteilt ihm gegen eine Gebühr von 300 Gulden auch noch das Landrecht.

Ramsperger

waren hier im Zeitraum zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau eingebürgert.

Räss

Von diesem Geschlecht kommt 1686 ein Gemeindegenosse im Ehebuch vor. 1705 starb ein Uli Räss.

Rechsteiner

Die meisten stammen vom alten Hauptmann Hans, „Baschlis Sohn“ genannt, ab. Nachdem die Familie an den Folgen der Pest 1629 bis auf diesen Sohn ausgestorben war, wuchs sie in der Zwischenzeit wieder zu einem der zahlreichsten Geschlechter heran.

Andere stammen vom „Gern- Michael“, dem Ratsherren Rechsteiner ab.

Der aus Trogen stammende Leonhard auf der Buchen bezahlte 17xx 15 Gulden für den Einzug. Dieser Stamm starb aber 1772 aus.

Leonhard „im Häuslein“, ebenfalls ein Trogener, erlegt 17xx einen Zedel im Wert von 15 Gulden.

Michael, „der Bich“ genannt, dessen früherer Bürgerort Rehetobel war, bezahlte 17xx 10 Gulden für den Einzug. Aus diesem Stamm trat 1805 ein Mann zur katholischen Konfession über und wurde Innerrhoder.

1611 hat sich ein Konrad Rechsteiner im Tablat niedergelassen.

Am 11. Nov. 1837 wurde Hans Jakob Rechsteiner von Rehetobel gegen Bezahlung von 1000 Gulden mit seiner Frau und seinen unverheirateten Kindern in das hiesige Bürgerrecht aufgenommen.

Riedener

hatte es schon bald nach dem ersten Kirchenbau.

Ringeisen

17xx bezahlten die Gebrüder Martin und Konrad aus Hundwil je 15 Gulden für den Einzug.

Schon 1653 verehelichte sich ein hiesiger Bürger dieses Geschlechtes.

Roth

Rudi Roth von Teufen bezahlt 17xx mit einem Zedel die Einzugsgebühr von 15 Gulden. Seine Witwe, die Sitz-Beth, löst den Zedel mit 10 Gulden im Jahr 1729 per Barzahlung aus.

1815 gibt Laurenz Roth, ein Vater von 9 Kindern und Kapitän in holländischen Diensten, das hiesige Gemeinderecht auf.

Rothach

Jakob, zahlt 1724 eine Doublone für den Einzug. Das männliche Geschlecht stirbt noch  im gleichen Jahrhundert aus. Der letzte weibliche Abkömmling war die 1812 verstorbene Katharina Rothach.

Rüsch

Sie stammen alle von dem „Jag- Rüsch“ her, welcher beim ersten Kirchenbau Zahlmeister war.

1673 bezahlte Hans Rüsch den Einzug mit 10 Gulden.

Rugbeiner

hatte es hier eine Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Schefer

1722 wählte Johannes Schefer das Speicher Recht. Weil er hier, in Trogen und in Rehetobel den Einzug bezahlt hatte, musste er auf Grund einer neuen Anordnung des Grossen Rate einen Ort auswählen, wo er das Gemeinderecht annehmen wollte. Er bezahlte 15 Gulden.

Scherer

Hans Heinrich, von Teufen, dessen Vater Jakob ursprünglich aus dem Thurgau stammte, hatte1738 das Land- und Teufenerrecht gekauft.  Nachdem er in unserer Gemeinde im Jahr 1788 schon 36 Jahre als Einwohner gelebt hatte, kaufte er sich das hiesige Gemeindebürgerrecht  für 400 Gulden.

Schitle

lebten hier schon 1614. 1729 wird Konrad, „der Golder“ genannt, auf Grund eines Vertrages zwischen Trogen und Speicher Bürger unserer Gemeinde. Es wird ihm aber der Vorbehalt gemacht, dass seine Geschwister und die „Eggerschen“ zu allen Zeiten für Trogener erklärt und gehalten würden.

1665 bezahlen Hans und zu ungenannter Zeit Jakob je 10 Gulden für den Einzug.

1651 hat ein Daniel Schitli von hier das Speicherrecht aufgegeben und ist unter den Markgrafen von Baden gezogen.

Schläpfer

Viele haben ihren Stammvater im Hauptmann Hans Schläpfer „de Leonhard“ im Flecken. Die meisten stammen aber von Michael im Städeli in Rehetobel ab.

1665 bürgert sich Ulrich von Stein „der Stein-Ulrich“ aus Trogen in Speicher ein.  

17xx  Michael Schläpfer aus Trogen und im Bendlehn wohnhaft, bezahlt 15 Gulden für den Einzug. 

Hans auf Holderschwende bezahlt 2 gelbe Dukaten für den Einzug.

Michael aus dem Rehetobel, auch „Berstangen Michael“ genannt, bezahlt 15 Gulden für den Einzug.

1722 Michael aus der Grub, Bauer im Flecken, hat sich mit 15 Gulden eingekauft.

Schlang

Johann Phillip, Pfarrer in Speicher, wurde am 14. Juli 1779 ganz unerwartet von der Kirchhöre als Gemeindegenosse aufgenommen. Mit ihm starb 1792 dieses Geschlecht hier aber aus.

Sein Grossvater, angeblich ohne Bürgerrecht, wurde 1694 Pfarrer in Schwellbrunn und 1723 Landmann.

Schlumpf

Der Stammvater dieses Geschlechtes in hiesiger Gemeinde, Anton Schlumpf, bezahlte 1713  15 Gulden für den Einzug. Das Geschlecht starb 1841 aus.

Schmied

hatte es eine Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Schmiedle

beim Kirchenbau 1614 hatte es schon solche.

1665 bezahlt Michael für den Einzug 10 Gulden.

1834 quittiert J. H. Schmiedle aus Speicher, welcher sich in Berlin niedergelassen hatte, das hiesige Gemeinderecht

Schoch

der aus Herisau stammende Lorenz, Schmied von Beruf, bezahlt 1712 für seinen Einzug 15 Gulden. Speicher geriet deswegen mit Herisau in Streit. Schoch wird daraufhin im Jahr 1740 vom Grossen Rat als Speicherer erklärt. Das Geschlecht stirbt aber noch vor dem dritten Kirchenbau aus.

Schwendimann

hatte es schon beim ersten Kirchenbau. Das Geschlecht starb aber aus.

Signer

Ulrich von Hundwil, gibt mit 15 Gulden den Einzug in Speicher. Ein anderer Teil stammt von Martins Sohn in Trogen ab. Das Geschlecht starb 1839 aus.

Sonderegger

gibt es schon vom ersten Kirchenbau her. Sie stammen von Konrad aus Trogen ab, welcher 1712   9 Gulden 1 Kreuzer für den Einzug bezahlte.

Andere stammen Josua Sonderegger aus Heiden her, der 1728 für den Einzug nur 19 Gulden geben musste, weil ihm das Übrige erlassen wurde.

Sonderer

Dieses Geschlecht existierte schon beim ersten Kirchenbau im Jahre 1614.

1661 bezahlte ein Sonderer und 1678 ein Anderer 10 Gulden für den Einzug.       

17xx Meister Hans Ulrich, Gerber aus der Rüthe, gab 10 Gulden für den Einzug.

Spiess

1731 bezahlt Ulrich aus dem Rehetobel 17 ½ Gulden. Das Geschlecht zog später nach Teufen.

Schon 1654  war ein Gemeindegenosse dieses Geschlechtes im Ehebuch verzeichnet.

Steinegger

1618 kommt ein Gemeindegenosse im hiesigen Ehebuch vor. Das Geschlecht starb aus.

Sturzenegger

kommt schon beim ersten Kirchenbau vor.

Stuhlegger

existierte hier nach dem ersten und vor dem dritten Kirchenbau.

Suter

Aus diesem Geschlecht wurden von 1627 – 1693 sieben Ehen geschlossen.

Hans Suter bezahlte 1673 10 Gulden für den Einzug.

Tanner

Der erste Stamm dieses Geschlechtes existierte schon beim ersten Kirchenbau 1614, starb aber 1750 aus.

Der jetzt noch existierende Stamm rührt von Jakob Tanner von Urnäsch her, welche „Stocker Bäschelis Buben“ genannt wurden. Jakob Tanner hatte 1727 20 Gulden für den Einzug bezahlt.

Tischhauser

existierte hier eine Zeit lang im Zeitraum zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Tobler

1673 bezahlt Ulrich vom Roggenhalm, im Bühler, 10 Gulden für den Einzug, daher wurde ihnen „Roggenhälmler“ gesagt.

1763 wird Hans Kaspar von Lutzenberg, Schuster und Vater von 3 Söhnen und 1 Tochter, gegen die Bezahlung von 200 Gulden als Gemeindegenosse aufgenommen.

Die Gemeinde erteilt 1803 Seckelmeister Tobler von Heiden unentgeltlich das hiesige Bürgerrecht. Als Gegengeschenk macht er grosse Gaben an die Kirche, eine neue Feuerspritze und Anderes. Da aber beim Kirchenbau seinem Willen nicht genug Rechnung getragen wurde, so nahm er wieder sein früheres Gemeinderecht an und quittierte das hiesige im Jahr 1809.

Urscheler

existierte hier um die Zeit des ersten Kirchenbaues.

Weiss

Aus diesem Geschlecht schlossen von 1642 – 1764 14 Speicherer Ehen.

Wiedmer

Ein Wiedmer von hier verehelichte sich 1627.

Wittenberger

Aus diesem Geschlecht wurden zwischen 1627 und 1717 12 Ehen geschlossen, existierte aber bereits 1614.

Wirth

Am 25. November 1849 wird Dr. Johannes Wirth von Hundwil mit seiner Familie gegen die anerbotene Summe von 1000 Gulden einhellig in den hiesigen Bürgerverband aufgenommen.

Würzer

existierte schon beim ersten Kirchenbau. 1749 starb K. Würzer.

Zähner

Meister Jakob, Müller aus Hundwil, bezahlte 1714 für den Einzug 15 Gulden.

Zellweger

17xx bezahlte der Schneider Jakob Zellweger den Einzug mit 15 Gulden.

Zeidler

existierte eine Zeit lang zwischen dem ersten und dritten Kirchenbau.

Zülper

1669 kommt ein Johannes Zülper im Ehebuch vor.

Zuberbühler

Der Chirurg Johannes Zuberbühler aus Herisau erwarb sich 1718 das hiesige Bürgerrecht durch Bezahlung der Einzugsgebühr von 18 Gulden. Er hatte 2 Söhne, Titus, der nachherige Landammann und Lorenz, welcher 1754 das Trogener Recht kaufte.

Mit Landeshauptmann Zuberbühler, Urgrosssohn des Chirurgen, starb dieses Geschlecht 1849 aus.

Zülli

Das Ehebuch erwähnt einen solchen bereits 1722.

Zürcher

Der erste Stamm existierte schon seit und beim Kirchenbau 1614.

Die zweite Linie stammt  von Uli im Sonder her, welcher 1665 den Einzug mit 10 Gulden bezahlte.

Die dritte Familie kommt von einem weiteren Uli, der den Einzug 1673 entrichtete.

Der vierte Stamm zog mit Johannes vom Kürstein in Gais her, woher sie den Namen „die Kürsteiner“ erhielten. Er bezahlte im Jahr 1729 18 Gulden für den Einzug.

 

 

Beim ersten Kirchenbau waren 34 Familiengeschlechter ansässig:

 

Altherr, Bruderer, Eugster, Egger, Fässt, Graf, Grunholzer, Gschwend, Hochreutener, Höhener, Hütschwender, Kellenberger, Koller, Kern, Krüse, Lanker, Locher, Lotbacher, Lutz, Niederer, Nispli, Rechsteiner, Rüsch, Sonderegger, Sonderer, Schmiedle, Schitle, Schwendimann, Sturzenegger, Tanner, Urscheler, Wittenberger, Würzer, Zürcher.

 

Beim dritten Kirchenbau 1808 gab es bereits 49 Familiennamen.

 

Im Jahr 1850 zählen wir folgende Namen in Speicher:

 

Alder, Altherr, Bänziger, Baumgartner, Bruderer, Buff, Eugster, Graf, Grunholzer, Gschwend, Haas, Hörler, Hofstätter, Iller, Kästli, Kast, Kellenberger, Keller, Klee, Koller, Kriemler, Krüse, Künzler, Kufer, Lanker, Locher, Meier, Mittler, Mötteli, Niederer, Pflick, Rechsteiner, Ringeisen, Rüsch, Schefer, Scherer, Schitle, Schläpfer, Schmiedle, Sonderegger, Sonderer, Sturzenegger, Tanner, Tobler, Wirth, Zähner, Zuberbühler, Zürcher.

 

Von den 112 Geschlechtern, die je in Speicher wohnten, sind im Jahr 1850 folgende ausgestorben:

 

Anderauer, Baumann, Engler, Enz, Etter, Fässler, Fässt, Frehner, Gähler, Gruber, Grubenmann, Hauser, Heim, Heierli, Henz, Hochreutener, Höhener, Honegger, Hutschwender, Kern, Knechtli, Knill, Küng, Kürsteiner, Lindenmann, Lotbacher, Lutz, Lüthi, Mettler, Mösli, Müller, Nänni, Nispli, Oeltschner, Pfändler, Ramsperger, Räss, Riedener, Roth, Rothach, Schlang, Schlumpf, Schmied, Schoch, Schwendimann, Signer, Spiess, Steinegger, Stuhlegger, Suter, Tischhauser, Urscheler, Weiss, Widmer, Wittenberger, Würzer, Zellweger, Zeidler, Zülper, Zülli, Zuberbühler.